EAG, Textilien, Möbel:
Aufschlussreiche Studie über Re-Use-Potentiale in Bayern

Wie viel wäre noch möglich im Bereich der Wiederverwendung von bestimmten Produktgruppen? Darüber gibt ein Leitfaden vom Bayrischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz nun Auskunft. Genauer betrachtet wurden Elektroaltgeräte, Textilien und Möbel.

Der „Leitfaden für die Vorbereitung zur Wiederverwendung“ basiert auf einer Studie des Instituts für Materials Resource Management der Universität Augsburg (Link zu Studie, Bericht über die Studie in den RepaNews). Darin wurde untersucht, wie hoch das Re-Use-Potential in ausgewählten Stoffströmen in Bayern ist – mittels Mengenerhebung und Analyse diverser Faktoren wie etwa des Marktes und der Qualität der Produkte. Die daraus gezogenen Erkenntnisse für die Altstoffsammlung wurden nun in einem Leitfaden zusammengefasst.

Bei Elektroaltgeräten (EAG) liegt das realisierbare Potential für die Vorbereitung zur Wiederverwendung bei ca. 25%. In diesem Bereich könnten etwa Beschädigungen durch eine schonende Handhabung der Altgeräte an den Sammelstellen vermieden werden. Werden die Umweltauswirkungen über den gesamten Produktlebenszyklus miteinbezogen, brächte die Umsetzung dieses Potentials u.a. erhebliche Einsparungen beim Treibhausgaspotential und beim Wasserverbrauch mit sich.

Bei Gebrauchtmöbeln ist die große Herausforderung, die Wiederverwendung oft verhindert, das Gewicht der einzelnen Produkte sowie die Entfernungen – während allerdings genügend Nachfrage vorhanden wäre. Bis zu 40% der Gebrauchtmöbel könnten demnach wiederverwendet werden. Um mehr Gebrauchtmöbel zu akquirieren, empfehlen die AutorInnen ein enges Netz von Sammelstellen und ein System zur Abholung aus Haushalten. Daher wird eine stärkere Zusammenarbeit mit lokalen Re-Use-Betrieben empfohlen.

Im Bereich Alttextilien wird ein stark ausgeprägter Wettbewerb festgestellt. Es werden bereits 58% der gesammelten Alttextilien einer Wiederverwendung zugeführt, hier sehen die AutorInnen eine gute Ausschöpfung der vorhandenen Re-Use-Potentiale. Somit beschränken sich in diesem Bereich die Empfehlungen auf verstärkte Werbung durch Re-Use-Betriebe zur Verstärkung der lokalen Nachfrage. Wie sich etwa die Fast Fashion auf die Kleidersammlung auswirkt, wird hier nicht betrachtet. Dazu sowie zum Umgang der KonsumentInnen mit Kleidung können Sie in den Repanews sowie in diesem VABÖ-Newsbeitrag nachlesen.

Mehr Infos …

„Leitfaden für die Vorbereitung zur Wiederverwendung“ in der RepaThek von RepaNet

Bericht über die vorausgehende Studie der Universität Augsburg in den RepaNews

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