VOEB-Studie zeigt:
Fehlendes Wissen um Mülltrennung bei unter 30-Jährigen
Eine vom VOEB beauftragte Studie zum Thema Mülltrennung in Österreich zeigt den hohen Stellenwert, den das Thema in der Bevölkerung hat. Doch kommen auch Defizite ans Licht, was das vorhandene Wissen und die praktische Umsetzung anbelangt. Besonders in den jüngeren Bevölkerungsschichten gibt es Nachholbedarf.
Im Auftrag des Verbandes österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) befragte das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent.com im Juli und August 2020 insgesamt ca. 500 webaktive Österreicher*innen im Alter von 14-75 Jahren zum Thema „Abfall und Recycling“. Die Ergebnisse wurden nun in einer Presseaussendung veröffentlicht. Sie zeigen: über 90 Prozent stimmen zu, dass „Mülltrennung wichtig und richtig ist“ und die meisten bestätigen, dass sowohl der Klimaschutz als auch die getrennte Sammlung in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen haben. So sammeln etwa 80% der Befragten Wertstoffe wie Papier, Glas, Metalle oder Kunststoffe in der Regel getrennt.
60 Prozent der Österreicher*innen bevorzugen beim Einkaufen – sofern möglich – Produkte, die aus recyceltem Material gemacht werden bzw. darin verpackt werden. 90 Prozent fordern zudem, dass Industrie und Wirtschaft Produkte aus recyceltem Material herstellen, um Ressourcen zu schonen. „Ich freue mich über die Ergebnisse der Studie. Denn wer Müll trennt, sammelt wertvolle Rohstoffe, trägt so zum Recycling bei und schont damit unsere Umwelt“, betont Gaby Jüly, Präsidentin des Verbands Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB).
Unterschiede zwischen Jung und Alt
Doch die Studie macht auch Unterschiede deutlich: Generell trennen Frauen etwas mehr als Männer (insgesamt 84% vs. 76%) und Ältere sorgfältiger als Junge (87% über 60 vs. 69% unter 30). Dieser Gap zwischen Jung und Alt wird auch deutlich, wenn es um das Wissen zum Thema Mülltrennung geht. So sind sich bei den über 60-Jährigen noch 53 Prozent ganz sicher, welcher Abfall in welche Mülltonne gehört – bei den unter 30-Jährigen sind es nur noch 37 Prozent. Von diesen ist sich auch nur die Hälfte bewusst, dass Lithium-Batterien hochexplosiv sind und daher in keinem Fall im Restmüll entsorgt werden dürfen (über 60 Jahre: 85%). Passiert das nicht, können sie gefährliche Brände auslösen. Dass Abfälle eine wichtige Ressource sind, bestätigen nur 35 Prozent der Jungen, aber fast doppelt so viele ältere Befragte.
Wissenslücken schließen durch bessere Information
Jüly: „Generell zeigt sich, dass der Wille zur Mülltrennung da ist, aber es manchmal am Wissen und an der Umsetzung scheitert. Wir müssen daher Wissenslücken rund um das Thema Mülltrennung schließen und die Bevölkerung besser informieren, wie sie durch die getrennte Sammlung zum Klimaschutz beitragen können. Dann bin ich überzeugt, dass wir noch mehr Menschen dazu bewegen können, ihren Müll nachhaltig zu trennen.“
Die Studie zeigt somit die Herausforderung für die Abfallberatung, besonders den jüngeren Österreicher*innen die hohe Relevanz der korrekten Mülltrennung verständlich zu machen, ihnen Wissen zu vermitteln und sie dazu zu motivieren, mit unseren Ressourcen achtsam umzugehen. Hier können diverse Materialien helfen, wie etwa die Rund geht’s Kampagne, die den Wert von vermeintlichen Abfällen ins Zentrum rückt, sowie Unterrichtsmaterialien wie etwa das Modul zu Ressourcenschonung von Let’sFIXit oder auch die Plattform cycleCC.
Mehr Infos …
Rund geht’s – Bewusstseinskampagne der österreichischen Abfallwirtschaft
VABÖ-News: Falsche Mülltrennung verursacht Millionenkosten
VABÖ-Blatt 4/2019: Tipps rund um Umweltpädagogik 14+
VABÖ-News: cycleCC bietet umfassende Materialsammlung
Let’sFIXit Unterrichtsmaterialien zum Thema Ressourcenschonung, Elektronik, Fahrrad und Textilien