Kartonmaschine © Mayer-Melnhof Karton AG

„Rund geht’s!“:
Alte Schachteln wollen ins Abfallsammelzentrum

Die Papiersammlung über den Papiercontainer läuft in Österreich schon richtig gut, aber gehört Karton auch da hinein? Eigentlich nicht, insbesondere größere Kartonagen sollten besser im Abfallsammelzentrum abgegeben werden. (Quelle: Rund geht’s!)

Richtig gesammeltes Altpapier wird in Österreich fast zur Gänze für die Produktion neuer Papierprodukte verwertet. Bis zu sechs Mal können die Papierfasern wiederverwendet werden und sich in neuen Zeitungen, Büchern oder Zeitschriften wiederfinden. Kartonagen hingegen werden wieder zu neuen Verpackungen, zum Beispiel für Müsli, Reis oder Schokolade.

Königsklasse des Recyclings

Ein 100-prozentiges Recycling – das ist in der Abfallwirtschaft die Königsklasse der Verwertung. Und das schaffen (Alt-)Papier und (Alt-)Karton locker. Rund 1,67 Millionen Tonnen fallen davon jährlich in Österreich an. Damit könnte man die berühmte Cheops-Pyramide in Ägypten bis zur Hälfte füllen – oder man schickt sie wieder in den Papierkreislauf zurück.

Ausgedientes Papier wird zuerst sortiert und kommt dann in sogenannte „Pulper“, ähnlich wie ein übergroßer Mixer. Darin wird das Material mit Wasser vermischt und aufgelöst. Danach wird der Wasser-Faser-Brei gesiebt, um alle Kleinmaterialrückstände wie Sand, Büroklammern, Kunststofffolien oder Glas auszuscheiden. Eine Tageszeitung muss dann in einem weiteren Schritt noch dem „De-Inking“-Verfahren unterzogen werden, d.h. das Material wird nochmals mit Wasser vermischt und Chemikalien hinzugefügt, die dem Gemisch seine Farbe entziehen. Dabei heften sich die enthaltenen Druckfarbenpartikel an die Luftblasen an und schwimmen als Schaum oben auf. Der Schaum muss dann nur noch abgeschöpft werden. Mit Hilfe von Sieben und Walzen wird dem Gemisch das Wasser entzogen und über eine Slalom-Bahn getrocknet. Die fertige Papierbahn ist dann wieder bereit für die Weiterverarbeitung zu neuen Zeitungen, Katalogen oder Magazinen.

Aus recycelter Wellpappe hingegen, werden zum Beispiel Faltkartons und Kartonverpackungen gefertigt. Dabei werden alte Kartons mit Frischfasern aus Holz aufbereitet und zu Verpackungen für Müsli, Reis oder Schokolade gestanzt und gefaltet.

Bewusstseinskampagne „Rund geht’s!“

Die österreichische Abfallwirtschaft trägt in den privaten und kommunalen Betrieben und über ihre Zulieferkette rund 5,2 Milliarden Euro zum BIP bei. Sie sichert knapp 40.000 Arbeitsplätze. Mit dem Ziel Infos, Zahlen und Fakten zur heimischen Abfallwirtschaft und deren Maßnahmen in der Bevölkerung zu verankern, wurde die bundesweite Kampagne „Rund Geht’s“ gestartet, an der auch der VABÖ seit Beginn an beteiligt ist. Mit Beispielen aus der Kreislaufwirtschaft zeigt sie auf, wie richtig getrennter Abfall von heute intelligent aufbereitet zum Rohstoff von morgen wird.

Über die Webseite und Facebook sollen Menschen darauf aufmerksam gemacht werden, das gebrauchte Dinge und selbst vermeintlicher Abfall einen Wert haben: So findet eine alte Espressomaschine nach einer Reinigung und Funktionsprüfung wieder neue BesitzerInnen, aus alten PET-Flaschen werden neue PET-Flaschen, aus Flachglasbruch werden Straßenmarkierungen, aus Recyclingholz wird eine neue Küche, aus alten CDs werden Smartphone-Gehäuse. Viele weitere Beispiele gibt es auf …

www.rundgehts.at

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Presseinfo von „Rund Geht’s!“