Vom Status quo bis zu den Hebeln:
UBA-Hintergrundpapier: „Den Textilkreislauf schließen“
Oft benötigen Ziele eine Summe an Bausteinen und Bemühungen – so auch die Etablierung von Kreislaufwirtschaft im Textilbereich. Einen Rundblick vom Status quo in Österreich über den politischen Rahmen bis hin zu relevanten Hebeln in unterschiedlichen Teilbereichen liefert das Umweltbundesamt in einem Hintergrundpapier.
Das Umwelbundesamt hat im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz einen Quick-Literatur-Scan zum Thema Textilkreislauf durchgeführt. Das Hintergrundpapier „Den Textilkreislauf schließen. Herausforderungen und Chancen for neue Kreisläufe und Märkte im Textilrecycling“ wurde beim Textildialog des Klimaschutzministeriums im Juni im Climate Lab diskutiert. Wir haben einen Blick hineingeworfen.
Status quo und rechtlicher Rahmen
Das Papier startet mit einer Kurzdarstellung des Status quo in Österreich, wo jährlich etwa 240.000 Tonnen Textilabfälle anfallen. Der Anteil getrennt gesammelter Textilien wird mit ca. 56.100 Tonnen beziffert (Referenzjahr: 2020). Der relative Anteil von Textilien am allgemeinen öffentlichen Beschaffungsvolumen in Österreich wird mit insgesamt bis zu 560 Mio. Euro angegeben, was die Hebelwirkung der öffentlichen Beschaffung aufzeigt.
Folgend werden rechtliche Rahmenbedingungen und aktuelle Entwicklungen beleuchtet: auf EU-Ebene der Circular Economy Action Plan, die Textilstrategie, Ökodesign-Verordnung und Abfallrahmenrichtlinie. Auf österreichischer Ebene sind innerhalb der Kreislaufwirtschaftsstragie konkrete Ziele und Maßnahmen im Textilbereich vorgegeben.
In Folge werden Herausforderungen und Chancen im Bereich Sammlung und Sortierung, Recycling, Sekundärfasermarkt, Design und Produktion sowie Nutzung und Konsum beleuchtet. Das Hintergrundpapier kommt zu dem Fazit, dass es mehrere Hebel braucht, um den Übergang von einem linearen zu einem zirkulären Modell im Bereich Textilien zu bewältigen. Zentral sind die rechtlichen Rahmenbedingungen, Förderungen und Anreizsysteme für eine nachhaltige öffentliche Beschaffung, sowie technologische und soziale Innovationen. Das Potenzial für Wiederverwendung, Reparatur und Wartung kann enorm sein, wenn die entsprechenden Rahmenbedingungen gegeben sind.
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Website von Climate Lab: Textildialog des Klimaschutzministeriums. Zusammenfassung