Take-away Konsum nachhaltig gestalten durch Mehrweg:
Die Zukunft von Take-away: Mehrweg für „To go“
Im Zuge der letzten Jahre haben Take-away und Zustell-Services für Mahlzeiten um einiges zugelegt. Wir berichten über Entwicklungen im Bereich Mehrweg und Angebote in Österreich und Deutschland.
Einwegverpackungen für Speisen und Getränke werden sehr schnell zu Abfall. Oft sind sie nur für wenige Minuten oder Stunden in Verwendung, denkt man etwa an den Take away Kaffee oder die rasch verspeiste Portion Sushi vom asiatischen Imbissstand am Eck. Was vor einigen Jahrzehnten mit der Zustellung von Pizza begann, hat mittlerweile ganz neue Dimensionen angenommen. Laut einer Studie des Umweltbundesamts verursacht im Schnitt jeder österreichische Haushalt pro Jahr 7,4 kg Abfall nur aus Einweggeschirr. In Deutschland hat sich der Verbrauch von Einweg-Take-away in den letzten 10 Jahren um das zehnfache gesteigert – ähnliche Werte werden auch in Österreich angenommen. Gleichzeitig mit dem Anstieg des Abfallaufkommens werden auch Forderungen zu Verstärkung von Mehrweglösungen und Entwicklung funktionierender Mehrwegsysteme immer lauter. Und einiges gibt es auch schon, was uns als Best Practice dienen kann.
Best Practices: Cupsolutions & co.
Die österreichische Cupsolutions Mehrweg GmbH hat sich auf Mehrwegbecher spezialisiert und bietet ein flächendeckendes Miet- und Spülsystem in Österreich mit Standorten in Wien und Imst. Für Heißgetränke wurde MyCoffeeCup entwickelt, das System wird etwa von Cafés und Bäckerei genutzt. Kund:innen erhalten den Einsatz (€1) bei der Rückgabe retour. In Österreich gibt es auch sehr viele regionale Initiativen. Ein Mehrweg Guide, der Lösungen in einzelnen Bundesländern anführt, ist auf der Website von GLOBAL 2000 veröffentlicht. So hat etwa die Stadt Wien – Umweltschutz (MA 22) in Kooperation mit der WKW die Aktion „Mehrweg für Take-away in der Gastronomie“ ins Leben gerufen (mehr dazu). Mehr zum Thema Mehrweg lesen Sie auch auf der Website von DIE UMWELTBERATUNG. Das BMK hat einen Leitfaden für Take-away Mehrwegverpackungen in Handel und Gastronomie veröffentlicht. Darin werden die Vorteile, die Optionen sowie die Anforderungen für einen sicheren Umgang von Mehrwegalternativen sowie mit kundeneigenen Behältnissen beschrieben.
Blick nach Deutschland: Mehrwegangebotspflicht
In Deutschland gilt seit Jänner 2023 die Mehrwegangebotspflicht, welche Mehrwegangeboten starken Rückenwind verschafft (der VABÖ hat berichtet). Nennenswert ist etwa das in Deutschland entwickelte Vytal Mehrwegsystem. Es eignet sich für Speisen und Getränke und funktioniert pfandfrei. Wie das geht? – Durch Benutzer:innen-Konten und individuell verfolgbare Behälter. Auch in Wien kommt es bereits zum Einsatz – so konnten in der Bundeshauptstadt bereits über 67.000 Einwegverpackungen eingespart werden. Hintergründe und Infos gibt’s in diesem Video:
Von eigenem Mehrweggeschirr bis zu essbaren Lösungen
Daneben gibt es natürlich auch die Möglichkeit für Betriebe, eigenes Mehrweggeschirr zu verwenden und dieses den Kund:innen zur Verfügung zu stellen. Und auch das Angebot an essbarem Geschirr nimmt zu: Das Eisstanizel ist ein prominentes, etabliertes Beispiel, doch gibt es mittlerweile etwa auch Essbesteck und Rührstäbchen, die einfach weggeknabbert werden können. Welche Lösung für welches Unternehmen die passende sein mag – essentiell ist, dass im Take away Bereich künftig noch viel mehr auf Mehrweg gesetzt werden muss.
Mehr Infos …
Umweltbundesamt Studie: Ausgewählte Kunststoffströme
Mehrweg Guide von DIE UMWELTBERATUNG
Stadt Wien – Mehrweg in der Gastronomie
BMK: Leitfaden für Take-away Mehrwegverpackungen in Handel und Gastronomie
VABÖ-News: Deutsche Gesetzesnovelle fördert To-go-Mehrwegverpackungen