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Deutsches Umweltbundesamt fordert:
Rohstoffabbau braucht international verbindliche Umweltstandards

Der Rohstoffverbrauch in Europa ist übermäßig hoch – und die Tendenz bleibt steigend. Beim Abbau von Primärrohstoffen geben meist die Konzerne den Ton an – während die Umwelt oft erheblichen Schaden nimmt. Das Umweltbundesamt in Deutschland macht sich deshalb für strenge, international verbindliche Umweltstandards im Bergbau stark.

In unserem Nachbarland Deutschland werden Stimmen für Umweltschutz im Kontext von Bergbau immer lauter. Das ist auch dringend notwendig. Denn Deutschland ist einer der größten Rohstoffimporteure der Welt. Alleine im Bereich Aluminium, Blei, Kupfer und Zinn ist es auf Platz 5, bei Stahl auf Platz 6. Vor kurzem hat das Deutsche Umweltbundesamt eine Stellungnahme veröffentlicht, die eine Verminderung der Umweltschäden im Bergbau zum Ziel hat.

Einsatz für strengere Auflagen im Minenbetrieb

Maria Krautzberger, Präsidentin des Deutschen Umweltbundesamts, pocht auf klare, international gültige Regelungen, die die ganze Rohstofflieferkette vom Bergwerk bis zur Rohstoffaufbereitung betreffen. Denn unsachgemäßer Minenbetrieb ist keine Seltenheit. Beim Bruch des Fundão Damms in Brasilien im Jahr 2015 ergossen sich 33 Millionen Kubikmeter zum Teil giftiger Bergbauabfälle in den Atlantik. Viele derartige Unfälle wären vermeidbar, ist Krautzberger überzeugt. Zudem sei es unerlässlich, auch alltäglichen Umweltschäden in diesem Kontext, etwa hohem Energie- und Wasserverbrauch oder Auswaschung von Schwermetallen und Radioisotopen in Boden oder Grundwasser, durch strenge Umweltstandards vorzubeugen.

Das UBA nennt konkret drei Ansätze:

  • Die Einschätzung, ob ein Rohstoff „kritisch“ ist, welche dem Kritikalitätskonzept der EU folgt, sollte künftig auch das Kriterium der Umweltgefährdung durch Bergbau miteinbeziehen.
  • Es braucht die Einrichtung eines Systems verbindlicher menschenrechtlicher, ökologischer und sozialer Sorgfaltspflichten entlang der gesamten Rohstofflieferkette vom Bergbau bis zum Endprodukt, begleitet von Monitoring und Schulung vor Ort.
  • In den Rohstoffförderländern des globalen Südens sollten Best-Practice-Demonstrationen zur Primärrohstoffgewinnung durchgeführt werden.

Der VABÖ unterstützt die Forderungen des UBA. Aus unserer Sicht ist jedoch hinzuzufügen, dass Umweltstandards auch den gesamten Produktlebenszyklus inklusive Produktlebensende umfassen sollten – das bedeutet, Anstrengungen zur Verlängerung der Produktlebensdauer zu unternehmen sowie nach Ablauf der Lebensdauer die Gesetzesvorgaben zu fachgerechtem Recycling bzw. Entsorgung zu verschärfen und konsequent umzusetzen und Übertretungen zu ahnden. Denn auch bei unsachgemäßem Recycling etwa von Elektromüll entstehen erhebliche Schäden an Umwelt.

Verletzungen der Menschenrechte sowie weitere soziale Ungerechtigkeiten sind ebenso ein wichtiges Kapitel, das mit dem Abbau von Rohstoffen und deren Verarbeitung in engem Zusammenhang steht, und das von Wirtschaft und Politik dringend in Angriff genommen werden muss.

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Pressemitteilung des Deutschen Umweltbundesamtes

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