© Matthias Haberl / Südwind

Südwind-Projekt:
„Make ICT Fair“ – für faire Arbeitsbedingungen in Elektronikindustrie

Die Arbeits- und Umweltbedingungen in der Lieferkette der Elektronikindustrie sind viel zu oft miserabel. Um das zu ändern, beteiligt sich Südwind an dem Projekt „Make ICT Fair“.

Wir alle verwenden Handys und Computer. Und auch Tablets, Spielekonsolen und viele weitere Elektronikgeräte. Leider wird oft darauf vergessen, wo die Rohstoffe dafür herkommen – und wie es den ArbeiterInnen geht, die unsere Geräte produzieren. Als KonsumentInnen am Ende einer langen Produktionskette ist man vom Ursprung oft viel zu weit entfernt. Doch das sollte nicht so sein. Leider macht es Mangel an Transparenz oft ganz unmöglich herauszufinden, wo und wie zum Beispiel das eigene Smartphone produziert wurde, geschweige denn wo und wie die etwa 60 Rohstoffe abgebaut wurden, aus denen es sich zusammensetzt.

Im Projekt Make ICT Fair (Make „Information and Communication Technology“ Fair) arbeitet Südwind noch bis Oktober 2020 mit zehn europäischen Partnerorganisationen an dem Ziel, die Lieferkette der Elektronikindustrie transparenter, gerechter sowie klima- und umweltfreundlicher zu gestalten. Südwind ist übrigens auch beteiligt an der Arbeitsgemeinschaft Rohstoffe, die sich für eine Überarbeitung der österreichischen Rohstoffstrategie einsetzt – um sie sozialer, fairer, nachhaltiger, ökologischer zu machen. (Hier gibt’s mehr dazu.)

Ein Teil des Projektes ist auch eine Kampagne, die ArbeiterInnen aus der Elektronikindustrie zu Wort kommen lässt und Ihre prekäre Situation ins Rampenlicht rückt.

© Matthias Haberl / Südwind

Gesundheitsgefährdende und lebensgefährliche Arbeit, niedrige Löhne, Unterdrückung und illegaler Export von Elektroschrott sind nur einige Schlagworte zu dem Thema. Teil des Projektes ist, ausbeuterische Arbeitsbedingungen aufzudecken, Bewusstsein für die problematischen Auswirkungen auf Umwelt und Menschen zu schaffen (etwa durch Workshops und Trainings), IT-Firmen Lösungsvorschläge vorzulegen und eine nachhaltige Einkaufsberatung für Städte, Gemeinden und Länder durchzuführen.

Die zehn europäischen „Make ICT Fair“-Partnerorganisationen von Südwind sind Swedwatch (Schweden), Catapa (Belgien), CEE Bankwatch (Tschechische Republik/ Zentral und Osteuropa), Electronics Watch (Niederlande), ICLEI (Deutschland), Le Monde Diplomatique Polska (Polen), People & Planet (UK), Setem Catalunya (Spanien / Katalonien), Towards Sustainability Association (Ungarn) und University of Edinburgh (UK/ Schottland).

Wir halten dieses Projekt für sehr wichtig. Denn es braucht Bewusstsein und Klarheit über die herrschenden Verhältnisse, und auch genügend Aufklärung auf Seiten der KonsumentInnen, damit die Industrie der Zukunft einfach gezwungen ist, fair zu wirtschaften. Denn letztlich sollten die Menschen und unsere Umwelt zählen – nicht die Profite.

Mehr Infos …

MakeICTfair auf der Südwind-Website

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