Das Ziel ist Zero Waste im Sport:
Frankreich: Re-Use-Zentren für Sportartikel im Aufschwung
Frankreich hat in den letzten Jahren einen Aufschwung im Bereich der Wiederverwendung von Sportartikeln erfahren. Recyclerie Sportive, Hangar du Sport und SupporTerre sind allesamt Zentren, die auf konsequente Abfallvermeidung im Sportbereich hinarbeiten. Und auch der soziale Mehrwert kommt nicht zu kurz. (Quelle: Euractiv France)
Im Jahr 2015 öffnete in Frankreich das erste Re-Use- und Recyclingzentrum für Sportartikel seine Türen. Die Recyclerie Sportive entstand aus dem Bestreben eines Sportlers und eines Abfallwirtschaftsexperten, Abfall in eine lokale Ressource zu verwandeln und gleichzeitig Sport für alle zugänglicher zu machen – auch jene, die sich teures Equipment nicht leisten können. Dem Verein geht es darum, möglichst viel wiederverwendbarer Sportausrüstung ein zweites Leben zu schenken und den kostengünstigen Erwerb auch benachteiligten Menschen zu ermöglichen. Dabei folgt man den fünf Rs des Zero Waste – Reduce, Repair, Re-Use, Repurpose, Recycle – und zwar mit ganz konkreten Zielen. Mittlerweile wird an zwei Standorten in Paris und einem dritten in Bordeaux (mehr sollen folgen) von Mitarbeiter*innen und Ehrenamtlichen gesammelt, geschraubt, re-used, upcycled, verkauft und recycelt. Im Jahr 2020 wurden bereits mehr als 100 Tonnen Material bearbeitet, Tendenz steigend. Veranstaltungen und Reparaturworkshops ergänzen das Angebot.
Ein weiteres Beispiel an Initiativen, die sich der Wiederverwendung von Sportequipment widmen, ist Hangar du Sport – diese Recyclerie wurde 2017 in der baskischen Region gegründet. Die Aktivierung von ungenutzt herumliegendem Material und die Bewusstseinsbildung hin zu einer längeren Nutzung stehen auch hier im Vordergrund. SupporTerre wiederum wurde 2019 in Nantes eröffnet und arbeitet auch eng mit lokalen Sportvereinen zusammen. Hier werden etwa Lauftrikots, die sich für eine Wiederverwendung nicht mehr eignen, in Banner oder Taschen verwandelt. Lezprit Réquipe ist das jüngste Zentrum in der Runde. In Montpellier gelegen, bietet man dort etwa kreative Upcycling-Workshops an – um Konsumalternativen auf freudige Weise zu vermitteln.
Der Blick nach Frankreich zeigt, dass das Modell der „Recyclerie Sportive“ dort sichtlich ein Erfolg ist, der auch wichtige Arbeitsplätze schafft. In Österreich sind uns noch keine auf Re-Use von Sportartikeln spezialisierten Unternehmen bekannt, wir freuen uns aber über Hinweise unserer Leser*innen.
Mehr Infos …
Euractiv France: France sees incredible boom in sports recycling centres
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