Bedeutsamer Beschluss auf EU-Ebene:
EU-Parlament will bindende Ziele für Verbrauch und Recycling bis 2030

Das EU-Parlament hat Anfang Februar umfassende politische Empfehlungen angenommen, um bis spätestens 2050 eine CO2-neutrale, nachhaltige, giftfreie und geschlossene Kreislaufwirtschaft zu erreichen.

Die aktuellen Entwicklungen auf EU-Ebene zeugen vom Engagement seitens der Politik, unsere Ökonomie in nachhaltigere Bahnen zu lenken. Der Green Deal und der Circular Economy Action Plan sind hier richtungsweisend. Ambitionierte Zielsetzungen sind nun gefragt. Anfang Februar wurde in einer Plenarsitzung im EU-Parlament über zentrale Themen diskutiert, die Ergebnisse sind vielversprechend.

Die Abgeordneten betonten, dass bindende EU-Ziele für 2030 benötigt werden, mit denen der Materialfußabdruck und der Konsumfußabdruck der EU erheblich verringert werden, und die den gesamten Produktlebenszyklus aller Erzeugnisse abdecken, die auf den EU-Markt gebracht werden. Sie fordern die Kommission außerdem auf, produkt- bzw. branchenspezifische bindende Ziele für den Rezyklatanteil einzuführen.

Die Kommission solle außerdem im Jahr 2021 eine neue Gesetzgebung vorlegen, welche den Geltungsbereich der Ökodesign-Richtlinie so erweitert, dass auch Produkte ohne Energiebezug erfasst werden. Denn bisher werden darin nur bestimmte Produktgruppen erfasst, andere gänzlich ausgeklammert (mehr dazu). In den neuen, umfassenden Regelungen sollten nun produktspezifische Vorgaben festgelegt werden, damit die in der EU auf den Markt gebrachten Produkte gut funktionieren, langlebig und wiederverwendbar sind, leicht repariert werden können, nicht toxisch sind, aufgerüstet und recycelt werden können, recycelte Inhalte enthalten und ressourcen- und energieeffizient sind.

Der Beschluss des EU-Parlament enthält auch einige wichtige Punkte hinsichtlich Re-Use und sozialen Gesichtspunkten der Kreislaufwirtschaft. Die Details hierzu und eine Analyse von RREUSE, dem europäischen Dachverband der sozialwirtschaftlichen Unternehmen innerhalb der Kreislaufwirtschaft, lesen Sie hier in den RepaNews.

In der Plenardebatte betonten die Abgeordneten auch, dass das Erreichen der Ziele des europäischen „Green Deal“ nur möglich sein wird, wenn die EU auf ein Kreislaufwirtschaftsmodell umstellt, und dass dieser Wandel neue Arbeitsplätze und Geschäftsmöglichkeiten schaffen wird. Die Abgeordneten hoben ebenfalls hervor, dass die bestehende Abfallgesetzgebung gründlicher umgesetzt werden muss und dass weitere Maßnahmen für Schlüsselsektoren und -produkte wie Textilien, Kunststoffe, Verpackungen und Elektronik notwendig sind.

Mehr Infos …

Presseaussendung EU-Parlament: „Kreislaufwirtschaft: Strengere EU-Regeln für Verbrauch und Recycling“

RepaNews: EU-Parlament spricht sich für ambitioniertere Kreislaufwirtschaft aus

RepaNews: Halten neue Ökodesign-Regelungen den Anforderungen der Reparaturpraxis stand?

RepaNews: Neue Ökodesign-Regelungen für Haushaltsgeräte und Beleuchtungsprodukte

RepaNews: Der European Green Deal ist da