© Mitja Kobal, Greenpeace

Kreislaufwirtschaft:
Die Milch-Mehrwegflasche kommt zurück!

Österreichs größte Molkerei Berglandmilch bringt mit der Unterstützung von Greenpeace die Mehrwegflasche für Milch zurück in die österreichischen Supermärkte und investiert dazu rund 8 Millionen Euro an zwei Standorten in Österreich. Im letzten Jahr war die Molkerei von Umweltschutzorganisationen für die Einführung der Einwegmilchflasche kritisiert worden. (Quelle: Greenpeace.at, noen.at)

Die 2018 eingeführte Milch-Einwegglasflasche, die aus der Sicht zahlreicher Umweltschutzorganisationen und auch des VABÖ den KonsumentInnen vortäuscht, besonders umweltfreundlich zu sein, verkaufte sich überraschend gut, wie Berglandmilch gegenüber den Niederösterreichischen Nachrichten angab. Dabei hat Einwegglas eine schlechtere Ökobilanz als viele andere Einwegverpackungen (lesen Sie dazu noch einmal den Faktencheck der Umweltberatung). „Eine einzige Mehrwegflasche ersetzt elf Einweg-Glasflaschen. Damit brauchen wir für die gleiche Menge an Verpackungen nur einen Bruchteil an Ressourcen.“, erklärte der Geschäftsführer der Berglandmilch Josef Braunshofer, als größte Molkerei Österreichs wolle man zur Vorreiterin im Klimaschutz werden. „Noch 2019 werden wir unsere erfolgreiche Milchflasche aus Glas ausschließlich als Mehrwegflasche anbieten. Um die Transportwege so kurz wie möglich zu halten, werden wir Trinkmilch sowohl in Niederösterreich als auch in Tirol abfüllen”, so Braunshofer. Um die Produktion von Milch auf Mehrweg umzustellen, investiert die Berglandmilch rund acht Millionen Euro an den Standorten in Aschbach in Niederösterreich und in Wörgl in Tirol. Das Geld wird für eine zusätzliche Glas-Abfüllanlage, eine Waschanlage am Standort in Aschbach sowie für die Errichtung von Lagern für die Glasflaschen verwendet.

Nach 20 Jahren Rückbesinnung auf erprobte Kreislauf-Verpackung

Fast 20 Jahre lang gab es keine Mehrweg-Flaschen für Milch mehr, Greenpeace, das Berglandmilch kostenlos und unabhängig mit seinem Know-How unterstützt, zeigt sich optimistisch. „Die neue Mehrweg-Glasflasche ist klar die umweltfreundlichste Lösung und verursacht etwa viermal weniger schädliche Treibhausgase als eine Einweg-Glasflasche“, so Alexander Egit, Geschäftsführer von Greenpeace.

Anfang der 1990er Jahre waren noch über 70 Prozent der Getränkeverpackungen mehrmals wiederbefüllbar und konnten so im Kreislauf geführt werden, heute sind es lediglich knapp 20 Prozent. „Um Mehrweg in Österreich wieder stark zu machen, braucht es Unternehmen wie Berglandmilch, die mit mutigen Schritten vorangehen. Die Supermärkte müssen hier mitziehen und die neue wiederbefüllbare Flasche auch in ihre Regale stellen“, erklärt Egit. Darüber hinaus sieht der Greenpeace-Geschäftsführer die Politik gefordert: „Wenn die Regierung in Österreich die Plastikverpackungen um ein Viertel reduzieren will, muss sie dafür sorgen, dass der Handel wieder verstärkt Mehrweg-Flaschen anbietet.” Wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag von Greenpeace zeigt, sprechen sich über drei Viertel der ÖsterreicherInnen für mehr wiederbefüllbare Pfandflaschen in den heimischen Supermärkten aus.

Der VABÖ spricht sich seit jeher für die Förderung von Mehrwegsystemen aus. Lesen Sie dazu unsere Artikel zum Thema Mehrweg. Der VABÖ engagiert sich für die Kreislaufwirtschaft und ist an der österreichischen Kreislaufwirtschaftsplattform Circular Futures beteiligt.

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Presseaussendung von Greenpeace

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