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Natürliche Plastik-Alternativen sind gefragt:
Verpackungen aus Blättern

Die Diskussion um Plastikverpackungen ist hierzulande in vollem Gange. Die im Dezember vom Ministerrat beschlossenen Maßnahmen sehen neben einem Plastiksackerl-Verbot auch eine nachweisliche Reduktion von Plastikverpackungen, vor allem Einwegverpackungen, bis 2025, um 20% – 25% im Vergleich zu 2016 vor. Nun sind also innovative Alternativlösungen gefragt. Eine davon wollen wir heute vorstellen.

Das deutsche Start-up Arekapak hat es sich zur Aufgabe gemacht, Lösungen zu finden, die uns dabei helfen, den immensen Plastikmüllstrom einzudämmen. Die beiden Gründerinnen Alexandra Matthies und Nicole Plock haben sich hierfür während ihres Auslandssemesters in Indien inspirieren lassen. In einem Land, das einerseits besonders unter den großen Müllbergen leidet, kennt man traditionellerweise auch natürliche Verpackungsalternativen.

Schalen aus Palmenblättern

Die von ihnen entwickelte Verpackung besteht zu 100 Prozent aus einem Agrarnebenprodukt: Die riesigen Schutzblätter der Arekapalme fallen auf den Plantagen in Indien als Laub von den Palmen und würden normalerweise auf dem Boden verrotten. Die abgefallenen Blätter von den bereits bestehenden Baumbeständen werden vor Ort weiterverarbeitet und mit Wasser, durch Hitze und Druck in Form gepresst. Der Wasser- und Energieverbrauch sind dabei sehr gering. Auf chemische Zusätze wird gänzlich verzichtet. Das Start-up arbeitet mit indischen Kleinproduzenten zusammen und unterstützt so die regionale Wertschöpfung.

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100% natürlich, ressourcenschonend und langlebig

Die Verpackungen sind vielseitig einsetzbar, denn sie sind stabil, hitzefest (bis zu 200°C) und kühlbeständig und besitzen eine natürliche, wasserabweisende Oberfläche. Sie können oft wiederverwendet werden, bevor sie schließlich kompostiert werden. Der Verrottungsprozess dauert dann an die 60 Tage, danach ist die Verpackung vollständig in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt.

Langfristig arbeiten die Gründerinnen an Alternativen für Behältern für Take-Away und Lieferservices. Auf dem Weg zu einer plastikfreien Zukunft brauchen wir eine klare Gesetzgebung mit Vorgaben für die Lebensmittelindustrie, gepaart mit mehr Lösungen wie dieser, um auf nachhaltige Weise die Plastikflut zu stoppen.

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