© Elisabeth Pollak, ÖKOBÜRO

ExpertInnendiskussion bei ÖKOBÜRO:
Nachhaltige Entwicklungsziele müssen auf die Agenda der Regierung

In Sachen nachhaltige Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDGs) kann sich Österreich von Deutschland etwas abschauen: Dort führt die Kanzlerin selbst den Umsetzungsprozess, unterstützt wird sie von den Staatssekretariaten und einem Sachverständigenrat aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. So ein Ansatz wäre auch für Österreich nicht nur wünschenswert, sondern notwendig, sagt ÖKOBÜRO-Geschäftsführer Thomas Alge in seiner Begrüßung bei der Podiumsdiskussion „Österreich 2030? Die SDGs als Zukunftschance“. (Quelle: ÖKOBÜRO)

Die Bedingungen seien gut, österreichische Unternehmen exportieren schon seit Jahren Hochtechnologieprodukte und Know How zu Abfallwirtschaft, Trinkwasser- und Luftqualität, und mehr, denn hierzulande haben die Umweltstandards schon vor den meisten anderen Ländern ein gutes Niveau erreicht, so Alge. Die SDGs sind die Chance, auf dieser Schiene weiterzumachen, wenn die Politik die richtigen Maßnahmen setzt und die Umsetzung der SDGs zur Chefsache erklärt.

Auch der Generalsekretär des Ministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus Josef Plank betont die Bedeutung der SDGs als Zukunftschance: „Wir kommen nicht weiter, wenn wir sagen, wir müssen irgendwas tun, weil wir irgendwelche Ziele unterschrieben haben. Wir müssen zeigen, dass diese Herausforderungen auf einem verträglichen und nachhaltigen Weg nach vorne nicht als Bedrohung oder Pflichterfüllung gesehen wird, sondern als Chance für alle. Unterstützung kam auch von Fred Luks, Leiter des Kompetenzzentrums für Nachhaltigkeit an der Wirtschaftsuniversität Wien. Österreich habe eine sehr engagierte Zivilgesellschaft und es gebe ausgezeichnete Hochschulen, die zu den Nachhaltigkeitszielen forschen: „Die Regierung braucht nur die Hand auszustrecken und hat gleich die richtigen Partner“, sagt Luks.

Für Monika Langthaler, Geschäftsführerin der Unternehmungsberatung brainbows, sind die SDGs eine Chance, denn den modernen Unternehmen sei bewusst, dass solche Prozesse einen enormen Innovationsschub bringen.

Werner Kerschbaum, Generalsekretär des Roten Kreuz, zeigt sich verwundert darüber, dass seit Beschluss der SDGs 2015 die österreichische Zivilgesellschaft noch nicht zu einem Dialog am Round Table eingeladen worden ist. Das Rote Kreuz stehe zur Verfügung, wenn die ersehnte Einladung von Bundeskanzler Kurz kommt, der seinerseits bereits im September bestätigt, dass es für die SDG-Umsetzung die aktive Zusammenarbeit mit Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft benötige.

Dass die Regierung am Zug sei, meinen auch ÖVP-Umweltsprecher Johannes Schmuckenschlager und SPÖ-Sprecherin für globale Entwicklung, Petra Bayr, auch wenn das Parlament eine aktive Rolle bei der SDG-Umsetzung spielen soll.

Der VABÖ ist wie über 120 weitere Organisationen Mitglied bei SDG Watch Austria und unterstützt damit die Agenda, Österreich auf seinem Weg einer nachhaltigen Entwicklung weiterzubringen. Der VABÖ trägt dazu mit Hilfe der AbfallberaterInnen u.a. die Bewusstseinsbildung und Förderung von Abfallvermeidung und besserer Sammlung und die Forderung nach verpflichtenden abfallrechtlichen Maßnahmen bei. (Die SDGs aus Sicht der Abfallberatung zusammengefasst finden Sie im News-Artikel „Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen“, VABÖ-News(letter) vom Oktober 2017.)

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Presseaussendung von ÖKOBÜRO

VABÖ-Newsletter Artikel vom November 2017: SGD Watch Austria – Zivilgesellschaftliche Organisationen für nachhaltige Entwicklung

VABÖ-Newsletter vom Oktober 2017: Die SDGs aus der Sicht der Abfallberatung

VABÖ-Blatt 3/2017 mit Schwerpunkt SDGs

Zur SDG-WATCH Austria Website

Kommentar von ÖKOBÜRO-Geschäftsführer Thomas Alge in Der Standard: „Warum Weltretten auch der Wirtschaft nützt“