Neue Studie von PwC Österreich
Der Status Quo der Kreislaufwirtschaft in Studie dargelegt

Österreich steht vor einer großen Herausforderung: Um Umweltschutz effektiv und wirklich nachhaltig betreiben zu können, ist der Wandel von einer linearen zu einer zirkulären Wirtschaft unumgänglich. Eine neue Studie von PwC Österreich zeigt nun, wo Österreich aktuell in Sachen Kreislaufwirtschaft steht und welche Maßnahmen noch notwendig sind, um Ressourcen zu schonen und das Ziel einer nachhaltigen Wirtschaft zu erreichen.

Am 1. August 2024 war es wieder soweit: Der „Earth Overshoot Day“ war erreicht – der Tag, an dem die Menschheit alle natürlichen Ressourcen verbraucht hat, die der Planet innerhalb eines Jahres regenerieren kann. Angesichts dessen, dass dieser Tag jedes Jahr früher anfällt, ist es unbestreitbar, dass es nachhaltige, umfängliche Veränderungen auf allen Ebenen braucht. Besonders die Kreislaufwirtschaft wird dabei zu einer Schlüsselstrategie: Sie setzt auf Ressourcenschonung, Abfallreduktion und den Schutz unserer Umwelt. Eine kürzlich veröffentlichte Studie von PwC Österreich liefert spannende Einblicke in den aktuellen Stand der Kreislaufwirtschaft in Österreich und zeigt, welche Herausforderungen und Chancen auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft liegen.

Kreislaufwirtschaft in Österreich – Ein Überblick

Kreislaufwirtschaft bedeutet, dass Produkte, Materialien und Ressourcen so lange wie möglich genutzt werden, um Abfall und Umweltbelastungen zu minimieren. Statt nach dem klassischen linearen Modell – produzieren, nutzen, wegwerfen – zu wirtschaften, setzt die Kreislaufwirtschaft auf Wiederverwendung und Reparatur, und erst in einem letzten Schritt auf Recycling. Das Ziel: den Ressourcenverbrauch zu senken und einen nachhaltigen Wirtschaftskreislauf zu schaffen.
Laut der Studie von PwC liegt die Zirkularitätsrate – der Anteil wiederverwendeter Materialien – in Österreich derzeit bei 12,8 %. Damit liegt das Land leicht über dem EU-Durchschnitt von 11,4 %. Bis 2030 soll diese Rate auf 18 % steigen. Doch ist das realistisch? Welche Maßnahmen sind notwendig, um dieses Ziel zu erreichen?

Sektoren im Fokus – Herausforderungen und Chancen

PwC hat acht Schlüsselsektoren analysiert, die für den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft besonders wichtig sind. Dazu gehören Batterien und Fahrzeuge, der Bausektor, Elektronik, Kunststoffe, Textilien und Verpackungen. Jeder Sektor steht vor eigenen Herausforderungen, wie beispielsweise hohe Investitionskosten für moderne Recyclingtechnologien oder unzureichende Anreize für Konsument:innen, nachhaltig zu handeln.
Die Studie hebt jedoch auch Potentiale hervor: Technologische Innovationen, wie der digitale Produktpass, der den Lebenszyklus eines Produkts nachvollziehbar macht, sowie branchenübergreifende Kooperationen gelten als Vorzeigeprojekte, die aufzeigen, dass die Transformation funktionieren kann. Besonders vielversprechend sind Fortschritte im Recycling und in der Nutzung von Sekundärrohstoffen.

Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Zukunft

PwC gibt in der Studie konkrete Handlungsempfehlungen, um die Transformation zur Kreislaufwirtschaft voranzutreiben:
1. Regulatorische Maßnahmen stärken: Bestehende Gesetze sollten an die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft angepasst werden, um den Einsatz recycelter Materialien zu fördern.
2. Neue Geschäftsmodelle entwickeln: Unternehmen sollten stärker auf Kreislaufwirtschaft setzen und innovative, nachhaltige Geschäftsmodelle evaluieren.
3. Investitionen in Technologie und Forschung: Fortschrittliche Recyclingtechnologien und „Design for Recycling“-Konzepte sollten weiterentwickelt werden.
4. Gesellschaftliches Bewusstsein fördern: Bildung und Aufklärung sind essentiell, um das Bewusstsein für Kreislaufwirtschaft zu stärken. Bildungsprogramme, Schulungen und öffentliche Kampagnen können hier einen wichtigen Beitrag leisten.

Fazit

Die PwC-Studie bietet einen umfangreichen Fahrplan für die österreichische Wirtschaft, um sich von einem linearen zu einem zirkulären Modell zu entwickeln. Für Unternehmen, Politik und Gesellschaft gibt es viel zu tun, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Eine nachhaltige Zukunft ist möglich – wenn alle Akteur:innen bereit sind, jetzt zu handeln und die Chancen der Kreislaufwirtschaft zu nutzen.

Zur gesamten Studie geht’s hier >>