VABÖ-Blatt 2/2021:
Alles rund um Altglas im neuen VABÖ-Blatt
Altglas ist wertvoll, die Zuführung zum richtigen Entsorgungsweg ist für die weitere Verwertung essentiell. Was es dabei zu beachten gibt, lesen Sie im neuen VABÖ-Blatt.
Quarzsand, Kalk, Asche, Dolimit und Soda sind die Bestandteile, die sich bei hohen Temperaturen zu Glas zusammenfügen. Durch die Verwendung von Altglas bei der Glaserzeugung werden Rohstoffe eingespart und es verringert sich die erforderliche Schmelztemperatur: Je 10% Altglas reduzieren den Energieverbrauch um 3%, die CO2-Emissionen um 7%. Um dies zu ermöglichen, ist sorgfältige Trennung von Glas nötig, denn verschiedene Glasarten haben unterschiedliche chemische Zusammensetzungen und schmelzen bei unterschiedlichen Temperaturen. So gibt es u.a. Kalk-Natron-Glas, Quarzglas, Borosilikatglas, Bleiglas und Elektroglas – und auch Email zählt zu den Gläsern. Mehrwegglasflaschen können übrigens bis zu 60 Mal wiederbefüllt werden.
Basis für eine funktionierende Sammlung ist ein gut ausgebautes Sammelsystem. 68.000 Altglassammelbehälter gibt es in Österreich, sie gehören Gemeinden oder der Austria Glas Recycling. In diese gehört ausschließlich nach Farben getrenntes Verpackungsglas. Die farbliche Sortierung und die Vermeidung von Fehlwürfen (von anderen Glasarten wie Flachglas, Glasgeschirr, Laborgläser und anderen Stoffen wie Metall etc.) ist dabei wesentlich für den Recyclingprozess. Einen Überblick, was in die Container gehört und was auf anderem Weg (Recyclinghof, Problemstoffsammelstelle) entsorgt werden sollte, finden Sie im VABÖ-Blatt 2/2021.
Darin lesen Sie auch Argumente für die Sinnhaftigkeit von getrennter Sammlung und Recycling von Flachglas – anstatt seiner Entsorgung über Restmüll, Sperrmüll oder Baurestmassen, wodurch wertvoller Rohstoff verloren geht. So können etwa aus Flachglas hergestellte Mikroglasperlen Bodenmarkierungen bei Nacht sichtbar machen.
90% der Konsument*innen trennen ihre Glasverpackungen sorgfältig, jährlich werden 270.000 t Altglas in Österreich gesammelt, 80% davon werden in Glashütten im Inland recycelt, Rest wegen kürzerer Transportwege im benachbarten Ausland. Zurzeit wird außerdem an der Optimierung der Sammlung und Entleerung mittels eines Containers 4.0 gearbeitet, der durch Sensoren den Füllstand erkennt. So können optimale Abholrouten für volle Container erstellt werden.
Europaweit werden aktuell 76% der auf den Markt gebrachten Glasverpackungen für Recycling gesammelt. Bis 2030 will die europaweite Aktionsplattform „Close the Glass Loop“ diese Quote auf 90% steigern. Kommunale Umwelt- und Abfallberater*innen können hier auf kommunaler Ebene mitwirken, indem sie sich als Akteur*innen der Kreislaufwirtschaft einbringen, über den Sekundärrohstoff Altglas informieren und Konsument*innen zum bewussten Handeln motivieren.
Abgerundet wird das VABÖ-Blatt wie immer mit Interviews – diesmal mit Mag. Dr. Harald Hauke, Geschäftsführer der Austria Glas Recycling, und Konstantin Niederer, Geschäftsführer der SWARCO ECO-TEC GmbH in Tirol, die 18.000 Tonnen Flachglasbruch pro Jahr verarbeitet. Lesen Sie gleich rein!
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