Foto: Rund Geht's Manfred Assmann, ÖWAV; Christian Holzer, Umweltministerium; Landesrat Johann Seitinger, Land Steiermark; Daniela Müller-Mezin, WKO Steiermark, Fachverband Entsorgungs- und Ressourcenmanagement; Hans Roth, Saubermacher Dienstleistungs AG

RUND GEHT'S:
Das neue Leben des Abfalls

Nach über 3-jähriger engagierter Vorbereitung durch zahlreiche Stakeholder (darunter auch der VABÖ) wurde am 10. Mai 2017 die bislang umfassendste bundesweite Partnerkampagne zum Thema Abfall gestartet: Unter dem Titel „RUND GEHT’S“ will die österreichische Abfallwirtschaft in der Bevölkerung das Bewusstsein für den Stellenwert des Abfalls heben, der nach entsprechender Bearbeitung zum wichtigen Rohstoff wird. Es geht darum, die gesamte Bevölkerung für die vielfältigen Möglichkeiten in der Kreislaufwirtschaft zu begeistern und das Abfallthema in den Köpfen mit positiven und interessanten Assoziationen zu besetzen.

Kreislaufklassiker wie, dass aus Altglas Neuglas produziert wird, oder auch innovative Beispiele wie, dass in Windradstehern Altmetall eingesetzt wird, kennen viele. Aber wer weiß schon, dass aus ausgedienten Elektrogeräten Kunststoffgehäuse und sogar Gold für Schmuck gewonnen oder aus Kunststoffverpackungen Granulate für Gartenmöbel und sogar Absätze für Damenschuhe produziert werden? Genau diese vielfältigen Wege und neu entstandenen Produkte werden mit der neuen Kampagne vor den Vorhang geholt. Auch das Thema Re-Use wird seinen Platz haben.

Ziel ist es, Herrn und Frau Österreicher bewusst zu machen, dass Abfall ein Rohstoff ist – und zwar anhand von bekannten und weniger bekannten Good-Practice Beispielen sowie interessanten Re-Use-Projekten. Das soll das Image der Abfallwirtschaft ergänzen und verbessern und das Sammelengagement der ÖsterreicherInnen bestärken. Die Kampagne soll kein „Einmalereignis“ bleiben, sondern ist als Dauerkampagne geplant, bei der ganz unterschiedliche Player in der Abfallwirtschaft (z.B. Gebietskörperschaften, Entsorger, Verwerter, Systeme, Behörden, Interessenvertretungen, Re-Use-Betriebe) durch eine gemeinsame Design-Linie als Teil eines großen, faszinierenden Ganzen sichtbar und wiedererkennbar werden und mit ihrem gemeinsam getragenen Enthusiasmus auch die BürgerInnen anstecken!

Ein Element der Kampagne sind auffällige Medienaktionen in verschiedenen Städten Österreichs. Den Bewohnerinnen und Bewohnern wird dabei hautnah vermittelt, was durch Verwertung alles möglich ist und wie sich die Recyclingkreisläufe schließen. Den Auftakt markierte Graz anlässlich der Abfallwirtschaftstagung Anfang Mai zum Thema Kunststoffabfälle. Mit einer Kunstinstallation im öffentlichen Raum – einer Pyramide aus Kunststoffabfällen beim Eisernen Tor in der Herrengasse – und Schuhen aus Joghurtbechern in den Auslagen zahlreicher Geschäfte wurde auf die Kampagne aufmerksam gemacht. Gemeinsam mit Bundesminister Andrä Rupprechter wurde in Tirol der Weg von Kabelabfällen zu neuen Produkten, wie Münzen oder Dachrinnen, vorgestellt. Weitere Aktionen erfolgen im Laufe des Jahres.

2015 sind in Österreich mehr als 57 Mio. Tonnen an Aushubmaterial, Sperrmüll, Elektroaltgeräte, biogenen Abfällen etc. angefallen. Das ist ein riesiges Potenzial an Möglichkeiten zur Wiederverwendung oder für ein Recycling. Nur wenige wissen darüber Bescheid, was aus den von ihnen gesammelten Abfällen wird, und dass der Abfall auch volkswirtschaftlich beträchtlichen Nutzen liefert: Jährlich generiert die kommunale Abfallwirtschaft in den Betrieben und über ihre Zulieferkette eine Wertschöpfung von rund 1,2 Mrd. Euro und sichert knapp 14.800 Arbeitsplätze. Im privatwirtschaftlichen Abfallsektor arbeiten rund 25.000 Österreicherinnen und Österreicher und sorgen für eine Wertschöpfung von ca. 4 Mrd. Euro.

Ins Leben gerufen wurde die Kampagne vom Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) gemeinsam mit zahlreichen Akteuren der Abfallwirtschaft, wie zum Beispiel den Landesabfallverbänden, der ARGE österr. Abfallwirtschaftsverbände, BMLFUW, WKÖ, VABÖ u.v.a. Derzeit unterstützen österreichweit mehr als 50 Partner diese Initiative. Der VABÖ bittet alle KollegInnen, sich ab 10. Mai aktiv über die Kampagne zu informieren, die bereitgestellten Tools zu nutzen und über die eigenen Kanäle weiter zu verbreiten und mit der eigenen Organisation auch sichtbarer Partner der Kampagne zu werden.

Mehr Infos zur Kampagne, alle Kreislaufbeispiele und Zahlen und Fakten gibt es hier …

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