Mikroplastik im Meer:
Biologisch abbaubare Kunststoffe sind keine Lösung

Eine aktuelle UNEP-Studie zum Thema „Biologisch abbaubare Kunststoffe und Meeresabfälle. Missverständnisse, Gefahren und Wirkungen auf die Meeresumwelt“ zeigt, dass der vollständige biologische Abbau von solchen Kunststoffen – wenn überhaupt – nur unter äußerst selten anzutreffenden Verhältnissen in der Meeresumwelt vorkommt. Außerdem führe das Label „biologisch abbaubar“ beim Konsumenten meist dazu, diese Materialien nunmehr völlig ohne schlechtes Gewissen überall wegzuwerfen und verstärke damit sogar noch die Problematik von Littering und Plastikmüll im Meer. (Quelle: UNEP)

Die am häufigsten genutzten Kunststoffe, welche für übliche Produkte angewendet werden (z.B. Polyethylen, Polypropylen, …) sind in der Meeresumwelt biologisch überhaupt nicht abbaubar. Polymere, die an Land unter günstigen Bedingungen biologisch abgebaut werden, lösen sich im Meer viel langsamer auf, was zu Meeresverschmutzungen und negativen Folgen für die Ökosysteme im Ozean beiträgt. Laut dem Bericht kann angenommen werden, dass Mikroplastikteilchen, welche im Zersetzungsprozess als Restprodukte entstehen, von Meereslebewesen aufgenommen werden können und den Transport von schädlichen Mikroben, Krankheitserregern und Algen begünstigen. Fazit: Biologisch abbaubare Kunststoffe lösen keine Umweltprobleme, sondern schaffen neue.

Den 38-seitigen Bericht (in Englisch, Originaltitel: „Biodegradable Plastics and Marine Litter. Misconceptions, Concerns and Impacts on Marine Environments“) gibts hier zum download.