Wien präsentiert Studie:
Mehrweg-Transportverpackungen Wien
Im Projekt „Mehrweg-Transportverpackungen in Wien“ wurde erstmals ein Überblick über die derzeitige Nutzung von Mehrweg-Transportverpackungen (MTV) in ausgewählten Branchen geschaffen. Gleichzeitig wurde auch das Potenzial für eine künftig verstärkte Nutzung von MTV erhoben.
„Mehrweg-Transportverpackungen werden mehrfach verwendet und helfen Abfälle einzusparen und die Umwelt zu entlasten“, betont Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22. „Sie bieten aber auch ökonomische Vorteile: Sie sind billiger – und schützen die transportierten Waren besser vor Beschädigungen, wie jetzt auch die aktuelle Studie Mehrweg-Transportverpackungen in Wien bestätigt.“
Bei der Studie, die im Rahmen der Initiative „Natürlich weniger Mist“ von der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22 betreut und dem Österreichischen Ökologie-Institut durchgeführt wurde, zeigte sich unter anderem, dass in folgenden Bereichen Mehrweg-Transportverpackungen zu 100 Prozent zum Einsatz kommen: bei den ProduzentInnen, die LGV-Frischgemüse beliefern, beim Fleischgroßmarkt und der fleischverarbeitenden Industrie sowie bei der direkten Belieferung der Filialen von Wiener Großbäckereien.
Kein Mehrweg im Fischhandel
Großes Potenzial gibt es hingegen beispielsweise noch beim Großmarkt Wien in Inzersdorf, wo nur rund 15 Prozent der Obst- und Gemüsetransporte in Mehrwegkisten transportiert werden sowie beim Fischhandel, der zu 100 Prozent in Einweg-Transportverpackungen erfolgt. Keine Mehrweglösungen gibt es auch im Bereich der Bekleidungsindustrie.
Bei Obst und Gemüse sind heimische Produkte häufiger in Mehrweg-Transportverpackungen unterwegs – Überseewaren und die meisten Importwaren werden hingegen ausschließlich in Einwegkisten transportiert.
Beim Pharmagroßhandel werden die Produkte zu 100 % in Einweg-Transportverpackungen angeliefert – dann jedoch zu 100 % in Mehrweg-Transportverpackungen zu den KundInnen weiter transportiert. Ein großes Potenzial sehen die Autoren der Studie auch im dynamisch wachsenden Sektor des Online-Lebensmittelhandels, im Buchgroßhandel und bei Drogerie-Ketten.
Empfehlungen der Studien-Autoren
Die wichtigsten Empfehlungen der Studien-Autoren Philipp Hietler und Christian Pladerer von der pulswerk GmbH für einen verstärkten Einsatz von Mehrweg-Transportverpackungen: Die Entwicklung einer standardisierten Mehrweg-Transportverpackung für Europa sowie eine flexible Markenkennzeichnung bei diesen Transportverpackungen, um eine bessere Markenpräsentation am Point of Sale zu ermöglichen. Weiters empfehlen die Studien Autoren die Erarbeitung einer Richtlinie für ein Österreichisches Umweltzeichen für Mehrweg-Transportverpackungen. Überdies werden weitere Gespräche mit der Pharmaproduktion sowie der Einsatz von MTV bei Überseewaren angeregt.
Link zum Download der Studie „Mehrweg-Transportverpackungen in Wien“ hier