Zirkuläres Wien:
Eine runde Sache für Mensch und Umwelt
Wien gehört zu den lebenswertesten Städten der Welt – und will das auch in Zukunft bleiben. Daher stellt sich die Stadt den großen Herausforderungen unserer Zeit: Klimakrise, Ressourcenknappheit und steigende Rohstoffpreise verlangen neue Wege im Umgang mit Materialien, Energie und Konsum. Mit der neuen Strategie „Zirkuläres Wien: Eine runde Sache“ will die Stadt den Wandel hin zu einer echten Kreislaufwirtschaft schaffen – für eine Stadt ohne Verschwendung.
Die Stadt Wien sagt der Ressourcenverschwendung den Kampf an und setzt vermehrt auf kreislaufwirtschaftliche statt linearer Konzepte: Anstatt Rohstoffe linear zu verbrauchen und wegzuwerfen, sollen Materialien künftig möglichst lange im Umlauf bleiben – durch Reparatur, Wiederverwendung, Recycling und Sharing-Modelle. Ziel ist es, Abfall zu vermeiden und Ressourcen effizienter zu nutzen.
Klare Ziele für eine nachhaltige Stadt
Dafür hat sich Wien Ziele gesetzt:
– Reduktion des Materialfußabdrucks um 30 % bis 2030 und um 50 % bis 2050 (bezogen auf das Ausgangsjahr 2019)
– 100 % Verwertung nicht vermeidbarer Abfälle bis 2050
– zirkuläres Planen und Bauen als neuer Standard ab 2030
– Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe und Förderung nachhaltiger Geschäftsmodelle
Damit soll nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch die Versorgungssicherheit erhöht und die lokale Wirtschaft gestärkt werden. Dafür setzt die Stadt auf Kooperation: Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Bevölkerung sollen gemeinsam an innovativen Lösungen arbeiten.
Kreislaufwirtschaft in allen Lebensbereichen
Die Strategie ist breit angelegt und greift in viele Lebensbereiche ein:
Im Alltag sollen Rahmenbedingungen, die Einkauf, Reparatur, Rückgabe, Sammlung und Entsorgung im unmittelbaren Wohn- und Arbeitsumfeld einfach gestalten, das ressourcenschonende Handeln erleichtern. Grätzl und Nachbarschaftsinitiativen werden zu Orten der Wissensvermittlung und des bewussten Konsums.
In der Lebensmittelversorgung setzt Wien hingegen auf regionale und biologische Produktion und weniger Lebensmittelverschwendung – etwa durch den Aktionsplan „Wien isst G.U.T.“.
Selbst im ressourcenintensiven Gesundheits- und Pflegebereich sollen durch gezielte Maßnahmen zur Abfalltrennung, vermehrt digitale Abläufe und nachhaltige Beschaffung das Einsparpotenzial in Sachen Ressourcen erweitert werden, ohne die Qualität zu beeinträchtigen.
Darüber hinaus fördert die Stadt Pilotprojekte wie „DoTank Circular City Wien 2020–2030“, die zeigen, wie zirkuläres Bauen in der Praxis funktionieren kann.
Die Hauptstadt als Vorbild: Ob nachhaltiger Konsum im Grätzl, regionale Lebensmittelproduktion oder ressourcenschonendes Bauen – überall zeigt sich: Eine Stadt ohne Verschwendung ist nicht nur möglich, sondern ein Gewinn für alle.

