Preisverleihung im Rahmen der Re-Use-Konferenz:
Dagmar Grage Preis 2021 geht an Willi Haas
Willi Haas wurde für seine Pionierleistungen zur Einführung der Umwelt- und Abfallberatung in Österreich und sein nachhaltiges Engagement für Abfallvermeidung und Kreislaufwirtschaft mit dem Dagmar Grage Preis 2021 ausgezeichnet.
Anläßlich der Re-Use-Konferenz 2020 hat die ARGE Abfallvermeidung erstmals den Dagmar Grage Preis für Abfallvermeidung und Kreislaufwirtschaft verliehen. Dieser ging 2020 an em. o. Univ.-Prof. Dr. Gerhard Vogel (mehr dazu im Bericht über die Re-Use-Konferenz 2020). Bei der 8. Österreichischen Re-Use-Konferenz, die 2021 und zum ersten Mal virtuell stattfand, wurde der Preis nun zum zweiten Mal verliehen (zur Konferenznachlese). Willi Haas, der sich bei der Konferenz vom Kap der Guten Hoffnung aus zuschaltete, bekam den Dagmar Grage Preis 2021 auf virtuellem Weg von Berthold Schleich, Geschäftsführer der ARGE Abfallvermeidung, überreicht. Haas kann auf viele Jahre Einsatz für eine soziale Kreislaufwirtschaft zurückblicken.
Bereits in den 1980er Jahren setzte sich Willi Haas, damals noch unter dem Familiennamen „Bruckner“, als Mitglied einer vierköpfigen Gruppe mit dem Namen „Umweltschutz schafft Arbeitsplätze“ im Sozialministerium für die Verschränkung von sozialen Anliegen mit Umweltschutz ein. Damals waren allerdings auch Gegenstimmen à la „Umweltschutz vernichtet Arbeitsplätze“ im Zusammenhang mit der Besetzung der Hainburger Au zu hören.
Es war auch die Zeit der experimentellen Arbeitsmarktpolitik, die vor allem mit Hilfe der Aktion 8000 neue Projekte förderte und zahlreiche neue Arbeitsplätze schuf. Mit Hilfe der Aktion 8000 konnte die ARGE Müllvermeidung die kommunale Umwelt- und Abfallberatung ins Leben rufen und so hunderte neue Jobs schaffen. In der Überzeugungsarbeit bei Entscheidungsträgern der damaligen Arbeitsmarktverwaltung Steiermark stand Willi Haas Berthold Schleich unterstützend zur Seite.
Haas hat das Österreichische Ökologie-Institut mitbegründet und am Aufbau der Umweltberatung Österreich mitgewirkt, die er von 1990 bis 1995 als Geschäftsführer leitete. Anschließend ging er nach Südafrika, um nach dem Ende der Apartheid-Politik am Aufbau einer demokratisch geprägten Gesellschaft mitzuwirken. Als „acting director“ der Environmental Monitoring Group (EMG) in Cape Town widmete er sich zwischen 1995 und 1997 besonders der Förderung von „disadvantaged communities“.
Seit Ende der 1990er Jahre ist er nun am Institut für Soziale Ökologie der BOKU in Wien tätig.
Seine Forschungsschwerpunkte sind Gesundheit, Demografie und Klimawandel sowie Kreislaufwirtschaft. Willi Haas war ab 2005 zudem neun Jahre lang Vorstandsvorsitzender von Greenpeace Central & Eastern Europe.
Die erstaunliche Bandbreite seines beruflichen Wirkens wurde nun durch den Dagmar Grage Preis 2021 für Abfallvermeidung und Kreislaufwirtschaft gewürdigt. Wir danken Haas für seinen unermüdlichen Einsatz, gratulieren recht herzlich und freuen uns auf das, was noch kommen mag!
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