Junge Abfallwirtschaft und ÖWAV:
Science Fiction oder realistische Visionen für die Abfallwirtschaft?
Inhaltlich könnte es eine lange Liste von Forderungen aus der Abfallwirtschaft sein, aber mit sympathischen Illustrationen und einem optimistischen Grundton versehen. Beim Workshop „Junge Abfallwirtschaft“ sammelte der ÖWAV Ideen für eine Zukunft, in der die großen Probleme der Abfallwirtschaft gelöst sind.
Mit bunten Comic-ähnlichen Bildern und prägnanten Erklärungen stellt die Junge Abfallwirtschaft in „Abfallwirtschaft 2050“ gemeinsam mit dem ÖWAV ihre Visionen für die Abfallwirtschaft der Zukunft vor: Abfallwirtschaft heißt Ressourcenwirtschaft. Verpackungen für Take-Away-Lebensmittel sind essbar oder kompostierbar. Insekten und vegetarische Alternativen lösen Fleisch als alltägliches Nahrungsmittel ab. Lebensmittelabfälle werden optimal verwertet. Recyclingrohstoffe sind wertvoll und wertgeschätzt. Hersteller vermieten Produkte und haben deshalb kein Interesse mehr an geplanter Obsoleszenz, dafür aber an modularen Bauweisen, Ersatzteile können mit dem 3D-Drucker gedruckt werden. Die stoffliche Zusammensetzung von Produkten wird transparenter. Und alles ist im Kreislauf.
Mit der Digitalisierung werden viele Prozesse, die heute noch händisch ablaufen, z.B. das Mülltrennen von Haushaltsmüll, aber auch von Abrissmaterial aus Gebäuden, automatisiert oder überhaupt erst wirtschaftlich gemacht. Industriebetriebe haben ihre Prozesse energetisch optimiert und sind energieautark. Die Einspeisung und Nutzung der erneuerbaren Energien wird mit Hilfe von Smart Grids optimal verwaltet. Gleichzeitig dienen E-Fuhrparks und alte Großbatterien als Zwischenspeicher für die volatilen Energien, die mit Windrädern, Photovoltaikpanäle u.a. gewonnen werden. Die Technologien für die Energiegewinnung sind im Sinne des Ökodesigns optimiert und recycelbar.
Hineinschauen lohnt sich also nicht nur wegen der ansprechenden und leicht verständlichen Darstellung, sondern auch wegen der visionären Inhalte.