Abfallberatung ist eine anspruchsvolle Arbeit Foto: ATM/Alexander Würtenberger

VABÖ-Mitgliederumfrage 2016:
Österreichs Abfallberatung im „Stresstest“

Bereits zum zweiten Mal führte der VABÖ im März 2016 unter den Umwelt- und AbfallberaterInnen eine große Befragung durch, mit teils erfreulichen, teils alarmierenden Ergebnissen: Das Durchschnittsalter stieg gegenüber der letzten VABÖ-Umfrage von 46,3 auf 49,5 Jahre, offenbar gab es seit der letzten Befragung trotz Pensionierungen und Neuzugängen keine Verjüngung in unseren Reihen.

Immer drängender wird daher die Nachwuchsfrage und damit verbunden die Frage nach Berufsbild und Ausbildung. Die KollegInnen aus der Aufbauphase der 80er und 90er nähern sich dem verdienten Ruhestand, unser Beruf braucht einen Relaunch! Das ist vielen nur zu gut bewusst, deshalb war die Rücklaufquote zum Fragebogen diesmal noch deutlich höher als 2013.

Fazit: Der VABÖ wird – neben Umsetzung zahlreicher Anregungen und Verbesserungsvorschlägen aus den Rückmeldungen – sich nun verstärkt der Neudefinition von Berufsbild und Entwicklung von fachspezifischen Qualifizierungsanforderungen widmen, die in ein System von konkreten Ausbildungsmodulen gegossen werden sollen, von denen viele bereits am Markt verfügbar sind, einige aber neu entwickelt werden müssen. Dabei werden wir in unserer Rolle als Fachvertretung mit allen relevanten Stakeholdern intensiv zusammenarbeiten, vor allem naturgemäß mit den Trägern der Abfallberatung, den Kommunen, und den Finanzierungspartnern der Personalkostenzuschüsse, den Systemen.

Ein paar ausgewählte Ergebnisse:

  • Das Durchschnittsalter stieg gegenüber der letzten VABÖ-Umfrage von 46,3 auf 49,5 Jahre
  • Das durchschnittliche Dienstalter stieg leicht von 15 auf 16 Jahre
  • 97% sehen Bedarf für ein spezielles Ausbildungsprogramm für den Beruf Umwelt- und AbfallberaterIn, das derzeit am Markt nicht verfügbar ist. Ein solches Programm wird mehrheitlich berufsbegleitend und modular geblockt gewünscht.
  • AbfallberaterInnen sehen ihren eigenen Beruf durchwegs als wichtig und relevant an, haben aber das Gefühl, dass sie von der Öffentlichkeit nicht so wichtig gesehen werden.
  • Mit ihrem Arbeitsplatz sind 82 % sehr oder eher zufrieden.
  • 90% gaben an, während ihrer Tätigkeit bisher erfolgreich Verbesserungen im Arbeitsfeld umgesetzt zu haben, diese sind zu fast 70% mit dem Erreichten auch eher zufrieden.
  • Die Nutzung Sozialer Medien in der Kommunikationsarbeit liegt erschreckend niedrig und hat sich seit 2013 auch nicht signifikant erhöht.

Von den 397 angeschriebenen KollegInnen haben 160 den Fragebogen ausgefüllt, Diese Rücklaufquote ist noch höher als bei der letzten Befragung 2013, wo bereits 107 von 420 KollegInnen geantwortet hatten – derartig hohe Rücklaufquoten sind bei Mitgliederbefragungen sehr selten und zeigen die hohe Motivation der AbfallberaterInnen zur bundesweiten Zusammenarbeit.

Die Zufriedenheit mit dem VABÖ, dessen Medien und Aktivitäten ist durchwegs gut, doch gab es auch viele Wünsche und Verbesserungsvorschläge. Wie schon 2013 wird der VABÖ im Rahmen seiner bekanntlich sehr begrenzten Möglichkeiten versuchen, einige davon umzusetzen.

Die Umfrage wurde im Rahmen einer Kooperation mit dem Institut für Marketing & Consumer Research der Wirtschaftsuniversität Wien im Rahmen einer Diplomarbeit von Carina Muxel, betreut von Mag. Sandra Holub, durchgeführt – der VABÖ bedankt sich herzlich bei allen Kooperationspartnerinnen!

Download des kompletten Umfrageberichtes hier …