Kunststoffe in der Nahrungskette:
Neuseeland verbietet Mikroplastik in Kosmetika
In einigen Hygieneprodukten wie Peelings, Duschgels, Zahnpasta werden häufig winzige Plastikteilchen beigemengt, obwohl sich viele Hersteller bereits dazu verpflichtet haben, in Zukunft darauf zu verzichten. Aber der Trend geht in die entgegengesetzte Richtung. Nun verbietet Neuseeland Mikroplastik in Hygieneartikeln ab Mitte 2018. (Quelle: enorm)
Ob Mikroplastik gesundheitsschädigend ist, wurde noch nicht endgültig geklärt. Gesundheitsfördernd sind die Plastikteilchen in der Nahrungskette (vor allem über Meeresfische) vermutlich nicht. Nach zahlreichen Umweltorganisationen nimmt sich auch die Politik allmählich des Themas an, unter anderem, wenn auch schleppend, in Österreich. Schneller geht es neben Neuseeland auch in Taiwan, wo Mikroplastik in Kosmetika ebenfalls ab Mitte 2018 verboten wird. In Italien wurde im letzten Jahr ein Gesetzesentwurf zu einem ebensolchen Verbot eingebracht. In anderen Ländern wird auch über Verbote diskutiert, in wieder anderen gibt die Politik bloß Empfehlungen.
In Neuseeland bejubeln Umweltorganisationen das Verbot, warnen aber gleichzeitig vor einer zu lockeren Anwendung, denn eine klare Definition von Mikroplastik für die konkrete Auslegung des Verbots ist noch nicht vorhanden.
Aber ein Verbot in Kosmetika kann nur ein erster Schritt sein. Denn Mikroplastik wird nicht einfach nur von Herstellern von Hygieneprodukten als solches produziert. Es entsteht auch, wenn sich größere Plastikobjekte zersetzen, so ähnlich wie Steine in bewegten Gewässern zu Sand werden.
Weitere Infos…
Ist Mikroplastik wirklich gefährlich? (enorm)
Gefahr von Mikroplastik (enorm)
Bericht von Greenpeace: Plastik in Fisch und Meeresfrüchten
Das Umweltbundesamt über Mikroplastik
VABÖ-News(letter Artikel) September 2017: In Österreich landen jährlich 21,3 Tonnen Kunststofffasern im Abwasser