VABÖ-Blatt 2/2022:
Matratzen waschen statt entsorgen
Das neue VABÖ-Blatt geht einer innovativen und wirkungsvollen Möglichkeit der Ressourcenschonung im Schlafzimmer auf die Spur: dem Waschen von Matratzen.
Wir verbringen etwa ein Drittel unserer Lebenszeit darauf, sie ist Rückzugs-, Entspannungs- und Erholungsort: die Matratze. Doch was passiert mit ihr, wenn wir sie nicht mehr benötigen? Wann ist eine Entsorgung notwendig und wie kann diese möglichst lange, aber sicher hinausgezögert werden? Diesen Fragen widmet sich das neue VABÖ-Blatt 2/2022 zumTop-Thema „Matratzen waschen statt entsorgen“.
40 Millionen entsorgte Matratzen pro Jahr in Europa
Alleine in Europa kann man von an die 40 Millionen entsorgten Matratzen pro Jahr ausgehen. Nach durchschnittlich sieben bis zehn Jahren wird eine Matratze durch eine neue ersetzt. Nicht immer ist Materialverschleiß die Ursache – oft werden sie frühzeitig aus hygienischen Gründen entsorgt und deponiert oder verbrannt. Dem kann man allerdings wirksam entgegenwirken! Die Firma MatWash-CleanTec GmbH – allen voran Gründer und Geschäftsführer Dr. Marcel Krejc – hat in Wien die erste Matratzenwaschanlage Österreichs eröffnet. In den heiligen Hallen im 21. Wiener Gemeindebezirk wird verunreinigten Kaltschaummatratzen durch ein Vollwaschverfahren mit abbaubaren Tensiden in eigens entwickelten Matratzenwaschmaschinen und anschließender Trocknung neues Leben eingehaucht. Ende 2023 soll zudem die Reinigung von Federkernmatratzen starten. Für die Hotelindustrie bietet Matwash ein umfangreiches Service mit Matratzenmiete inkl. regelmäßiger Reinigung. Im MatWash-Betrieb bekommen durch eine Kooperation mit der Volkshilfe Wien Menschen mit Schwierigkeiten am Arbeitsmarkt neue Chancen und eine sinnvolle Beschäftigung.
Verlängerung der Lebensdauer durch Waschen auf 15 bis 20 Jahre
Werden Matratzen regelmäßig gewaschen, kann ihre Lebensdauer auf bis zu 15 bis 20 Jahre ausgeweitet werden. Doch auch die am besten produzierte, regelmäßig gereinigte und sorgfältig gepflegte (regelmäßig gewendete und ausgelüftete) Matratze erreicht irgendwann das Ende ihrer Nutzungsphase. Auch für diesen Fall ist Innovation gefragt: Die gebrauchten Matratzen können als Materialquelle für Polyurethanschaum dienen und so zu neuen Produkten werden – zum Beispiel Pölster, Teppichrücken, Reinigungsschwämme, Filter, Schuhsohlen u.v.m.
Im VABÖ-Blatt sind allerhand wissenswerte Facts rund um die Produktion, das Waschen und die Verwertung von Matratzen angeführt. Im Interview mit Krejc lesen Sie über dessen Beweggründe, Vorbilder, Herausforderungen und notwendige politische Maßnahmen.
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