Gemeinsame Schulprojektwoche von EAK und MA48:
Cool ist, wer richtig trennt
„Lässig Sammeln statt uncool Wegwerfen” war das erfolgreiche Motto der Schulprojektwoche im Bildungszentrum Kenyongasse (Wien, 7. Bezirk), veranstaltet auf Initiative der Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle Austria GmbH (EAK) gemeinsam mit der MA 48. Die Schülerinnen und Schüler lernten, woher die Materialien für ihre Smartphones und andere Geräte kommen, worauf sie bei der Abfalltrennung achten sollten und sammelten an einem Sammeltag mehr als 5.700 ausgediente Elektrokleingeräte. Die Projektwoche soll nun allen Schulen und Schultypen offen stehen.
Die Idee zu dieser Projektwoche basiert auf der Arbeit und Erfahrung der EAK und den engagierten Abfallberaterinnen und Abfallberatern. 30 Klassen haben am Bildungszentrum Kenyongasse an diesem Projekt teilgenommen. Die wichtigsten Themen rund um Abfallvermeidung und Trennung waren Elektroaltgeräte, Batterien und Akkus. Zu der Projektwoche vom 19. bis zum 23. Februar gehörten unter anderem Workshops zur Sammlung und Verwertung von Elektroaltgeräten und Gerätebatterien, die von den Abfallberatern und –beraterinnen der MA48 durchgeführt wurden, verschiedene Spiele, ein Sammeltag für Elektrokleingeräte und Exkursionen, zum Beispiel zu Abfallverwertungsbetrieben.
Die EAK stellte für die Workshops den bereits seit 2014 etablierten EAG- und Altbatterien-Schulkoffer zur Verfügung. Damit lernen Jugendliche und Kinder beispielsweise anhand von einem zerlegten Smartphone, welche wertvollen und recyclebaren Stoffe in ihrem täglichen Begleiter stecken. „Auch die sachgemäße Sammlung und Entsorgung von Lithium-Batterien und Akkus ist ein sehr aktuelles und wichtiges Thema”, erklärte Elisabeth Giehser, Geschäftsführerin der EAK, anlässlich der Eröffnungsveranstaltung. Da Lithium-Batterien durch Wärme oder wegen mechanischer Beschädigungen gefährlich werden können, wurden die kommunalen Sammelstellen erst kürzlich mit speziellen Fässern ausgestattet, in denen große oder beschädigte Lithium-Batterien und Akkus problemlos und sicher gesammelt werden können.
Der siebte Wiener Gemeinde Bezirk, Neubau, in dem sich das Bildungszentrum Kenyongasse befindet, ist einer der dichtbebautesten in Wien und hat kein eigenes Abfallsammelzentrum, das heißt, das getrennte Sammeln von Problemstoffen und Sondermüll ist hier aufwendiger als in jenen Bezirken, wo es Mistplätze gibt. Daher sei es essenziell, den Kindern bereits im Schulalter zu zeigen, wie wichtig nachhaltiges Verhalten ist, so Bezirksvorsteher Markus Reiter.
Die Schülerinnen und Schüler resümierten die Projektwoche auf der abschließenden Pressekonferenz am 23. Februar. „In ausgedienten Elektrogeräten wie Smartphones oder Laptops stecken jede Menge Rohstoffe, die wertvoll sind und die verwertet oder wiederverwendet werden können”, erklärte die siebzehnjährige Amelie, eine von fünf SchülerInnen, die bei der Pressekonferenz am Podium saßen und Fragen beantworteten. Eine eindrucksvolle Neuigkeit war für die Jugendlichen auch, dass eine Tonne alter Handys bis zu 50 Mal mehr Gold enthält als eine Tonne Golderz oder dass eine Waschmaschine neben anderen recyclebaren Stoffen zu 60 % aus Eisen besteht und ein Elektroherd sogar zu 83 %.
„In Wien werden jährlich mehr als 11.000 Tonnen Elektroaltgeräte gesammelt”, ergänzte Ulrike Volk, Sprecherin der MA48. Etwa 1.500 Tonnen davon kommen pro Jahr ins Demontage- und Recycling-Zentrum (D.R.Z.) in Wien 14, dass die Schulklassen im Rahmen des Projektes besuchten. Dort sahen sie, wie Elektroaltgeräte, die nicht mehr repariert werden können, zerlegt und für das Recycling getrennt werden. Exkursionen gab es abgesehen vom DRZ auch zum 48er Tandler. Ein weiteres Highlight der Projektwoche war der Sammeltag für Elektrokleingeräte: Die Klasse 4A wurde von der EAK für das höchste Sammelergebnis mit 500 Euro für die Klassenkasse prämiert.
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Zusammenfassung der Schülerinnen und Schüler in dieser OTS-Aussendung zur Abschlussveranstaltung
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