Meere toxischer belastet als gedacht:
Mikroplastik zieht Schadstoffe an
Die Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) betrieb ein Forschungsprojekt, bei dem die Ergebnisse zeigen, dass Mikroplastik viel mehr Schadstoffe in den Gewässern annimmt und speichert, als bisher angenommen. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)
Mikroplastik gelangt durch Kosmetik und Reifenabtrieb aus dem Binnenland in die Meere, aber auch der Zerfall von am Ufer liegenden, bzw. im Meer schwimmenden größeren Plastikteilchen ist ein großer Faktor. Oft sind die winzigen Fragmente unter dem Mikroskop nicht von Sandkörnern zu unterscheiden. Die größte Problematik an Mikroplastik liegt darin, dass sie giftige Schadstoffe anziehen und annehmen, wodurch diese zusammen mit den Plastikteilchen in die Nahrungskette im Meer gelangen und schlussendlich durch den Verzehr von Meeresfrüchten und Fischen konzentriert auf unserem Teller landen.
Etliche Studien dazu, wie sich Mikroplastik auf kleine und große Organismen auswirkt, wurden bereits durchgeführt, mit dem Ergebnis dass die Meereslebewesen sehr unterschiedlich mit den Stoffen umgehen. Trotzdem kann bis dato nicht genau gesagt werden, wie sich diese Entwicklungen auf Menschen auswirken.
Pro Kilogramm Sediment finden sich in einigen Flussmündungen mehrere Tausend Mikroplastikpartikel (!), im Wasser sind hunderte der Teilchen zu finden.
Derzeit gibt es keine konketen Maßnahmenvorschläge, wie diese flächendeckende Verschmutzung unserer Meere schnell eingedämmt werden kann, trotzdem kommt man auch mit kleinen Schritten zum Ziel. Die Gebühren für Plastiktüten und das Pfand für Getränkeflaschen aus Kunststoff zählen zu diesen wichtigen Schritten, auch wenn die positiven Auswirkungen nicht sofort sichtbar sind. Mindestens ebenso wichtig wäre die Substitution von Mikroplastik in Kosmetik- und Hygienartikeln, denn von dort gelangen sie über unsere Badezimmer in den Wasserkreislauf.
Nähere Informationen (Süddeutsche Zeitung) hier…