Umweltpolitik in Afrika gewinnt Konturen:
Kenia verbietet Plastiksackerln
Die Regierung von Kenia verkündete im März 2017 ein Verbot der Verwendung, Herstellung und des Imports aller Plastiksackerln, das in sechs Monaten in Kraft treten soll. Diese ambitionierte Ankündigung folgte nur drei Wochen nach der Bekanntgabe der neuen „Clean Seas Initiative“ (Initiative für Saubere Meere) der UNO, welche somit den „Krieg gegen Plastik“ angekündigt hat. (Quelle: UN Environment/UNEP)
Etwa 100 Millionen Plastiktüten werden jedes Jahr in Kenia alleine in Supermärkten ausgegeben. Schon lange wurden diese Einweg-Tragetaschen als Hauptursache für Umweltschäden, gesundheitliche Probleme und Haupttodesursache für Vögel, Fische und andere Tiere, die sie für Lebensmittel halten und daran sterben, erkannt. Außerdem werden durch sie landwirtschaftliche Flächen langfristig stark beschädigt, sie verschmutzen Tourismusgebiete und sind außerdem ideale Brutstätten für Mücken, die Malaria und das Dengue-Fieber übertragen können.
Erik Solheim, Leiter der UN-Umweltabteilung, sagte: „Plastikabfälle verursachen unermessliche Schäden an zerbrechlichen Ökosystemen – sowohl an Land als auch auf See – und diese Entscheidung ist ein großer Durchbruch in unserem globalen Bemühen, den unnötigen Plastikverbrauch zu stoppen.“
Die Plastiksackerln stellen die größte Herausforderung für die städtische Abfallentsorgung in Kenia dar, vor allem in den ärmeren Gemeinden, wo der Zugang zu Entsorgungsanlagen und Gesundheitsversorgung begrenzt ist.
Sie tragen auch zu den 8 Millionen Tonnen Plastik bei, die jedes Jahr in den Ozean gelangen. Laut derzeitigen Schätzungen wird es bis 2050 mehr Plastik in den Ozeanen geben, als Fische. Kenia ist nun das 11. Land, das Maßnahmen zur Unterstützung der UN-Umweltkampagne ergreift. In Afrika haben Ruanda und Marokko bereits Plastiktüten verboten, weitere Länder sollen in den kommenden Wochen ihre Maßnahmen bekannt geben.
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