Parlamentarischer Entschließungsantrag der Grünen
Stopp dem Wegwerfwahn! Maßnahmen zur Förderung der Langlebigkeit von Produkten
Nachhaltiges Ressourcenmanagement ist im Rahmen der Klimaschutzdebatte ein zentrales Thema, auch im letzten parlamentarischen Umweltausschuss Anfang Oktober. Die Oppositionsparteien lieferten dazu Vorschläge, die aber von SPÖ und ÖVP – teils bereits routinemäßig – vertagt wurden. Unter dem Motto „Stopp dem Wegwertwahn“ trat die grüne Umweltsprecherin Christiane Brunner dafür ein, die Nutzungsdauer der Produkte zu verlängern und schlug vor, die nachhaltige Produktion reparierbarer Geräte sowie nachhaltiges Konsumverhalten zu fördern, um Ressourcen zu schonen und den Energieverbrauch zu reduzieren. Dazu gehören Maßnahmen gegen den vorsätzlichen Einbau von Schwachstellen zur Verkürzung der Lebenszeit von Produkten, die „geplante Obsoleszenz“, führte die Antragstellerin aus. Außerdem sollten Reparaturen nach schwedischem Muster steuerlich begünstigt werden. (Quelle: apa/OTS)
In Fragen produktspezifischer Vorgaben, wie die leichtere Austauschbarkeit von Akkus und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen, sehen die Grünen den Ball bei der Europäischen Union. Zusätzlich zur EU-Ökodesign-Richtlinie seien EU-weite Normen auszuarbeiten, die auf die Langlebigkeit der Geräte abzielen, gerade im Elektronikbereich. Allein an Elektroschrott werden pro Jahr und Kopf neun Kilogramm produziert, rechnete Team-Stronach-Umweltsprecherin Ulrike Weigerstorfer vor: Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft, ein Umdenken sei unbedingt notwendig, sagte sie im Einklang mit Walter Rauch (V) und Georg Willi (G). Michael Bernhard (N) meinte ebenfalls, die Ressourcennutzung sei zu verbessern, doch müssen seiner Meinung nach die KonsumentInnen über ihr Kaufverhalten entscheiden. Angesichts makroökonomischer Probleme, wie zu teurer Arbeit und zu niedriger Einkommen, biete der Grünen-Antrag einen falschen Ansatz. Ganz so kritisch sieht SPÖ-Abgeordneter Klaus Uwe Feichtinger Brunners Anliegen nicht, er riet aber dazu, die Ausarbeitung der Ökodesign-Richtlinie auf EU-Ebene abzuwarten. Sein Koalitionskollege Werner Groiß (V) verwies in diesem Zusammenhang auf das Kreislaufswirtschaftspaket der EU.
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