AbfallberaterInnen mehr als nur SachbearbeiterInnen:
Neue Konzepte für die Abfallberatung!
Bereits 2012 führte der Sozialwissenschaftler Dr. Hans-Peter Obladen eine Umfrage mit deutschen AbfallberaterInnen durch. Von den 23 Antwortenden gaben 18 Personen (80%) an, dass ihre Aufgaben als AbfallberaterIn oft durch Betriebsaufgaben ersetzt werden. Diese Situation ist auch in Österreich bekannt und wird angesichts der bevorstehenden Pensionierungswelle in ca. 5 – 10 Jahren besonders virulent. Obladen meint, dass die Abfallberatung dringend modernisiert werden müsse und veranstaltet dazu immer wieder Workshops in Deutschland.
Durch die vermehrte Erledigung von Betriebsaufgaben gerät die eigentliche Funktion der AbfallberaterInnen in den Hintergrund, Gründe für diese Aufgabenverteilungen sind oft Unterbesetzungen oder Maßnahmen einer Kostenreduzierung. Trotzdem darf die eigentliche Arbeit der persönlichen und bürgernahen Öffentlichkeitsarbeit der Umwelt- und AbfallberaterInnen nicht unter- oder sogar verloren gehen. Anderseits nehmen Themen an Bedeutung zu, wie Vermeidung und Wiederverwendung, welche sehr beratungsintensiv sind und echten Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern erfordern, aber auch kreative neue Wege. Daraus sollten sich ein neues Selbstverständnis und ein neues Leitbild für Abfallberater in der Abfallwirtschaft ergeben. Beratung muss sich wahrscheinlich stärker an die konkreten Lebensumstände der Adressaten anpassen und differenziertere Lösungen vorhalten. Trotz der Verfügbarkeit unterschiedlichster Informationsquellen und Medienkanäle, hat der persönliche Dialog auch künftig einen großen Stellenwert.
Der nächste Workshop findet am 27.09.2016 in Berlin statt und will die Schlagkraft der Abfallberatung stärken. Die Dozentin und die Teilnehmer/innen entwickeln gemeinsam Konzepte, die an den veränderten Lebensumständen der Menschen, dem demografischen Wandel und dem Medienkonsum ansetzen.
Zum Workshop „Businessplan Abfallberatung“ geht’s hier…