Unsichtbare Gefahr in unseren Badezimmern:
Mikroplastik in 550 Kosmetikartikeln nachgewiesen
Viele der Produkte, die wir jeden Tag benutzen, enthalten umweltschädliches Mikroplastik. Dabei handelt es sich um tausende teils mikroskopisch kleine Plastikkügelchen, die in etlichen Kosmetikartikeln vorhanden sind. Unwissentlich werden durch die Benutzung solcher Artikel unsere Seen, Flüsse und Meere mit Plastikmüll verunreinigt, denn durch die geringe Größe von Mikroplastik passiert es meist ungehindert die Kläranlagen. (Quellen: Greenpeace, EU-Umweltbüro)
Plastik ist sehr langlebig. Über Hunderte von Jahren sammelt es sich in der Umwelt an. Nicht nur die Donau oder der Gardasee in Italien, auch weit abgelegene Meeresgebiete wie die Arktis sind mittlerweile plastikverseucht – der bekannteste „schwimmende Müllteppich“ im Nordpazifik ist in etwa so groß wie Zentraleuropa. Außerdem zieht die Oberfläche der Plastikteile wie ein Magnet zahlreiche schwer abbaubare Umweltgifte in hoher Schadstoff-Konzentration an und Tiere verwechseln das Plastik oft mit Nahrung, wodurch es in die Nahrungskette und schlussendlich auch auf unseren Tellern landet.
Obwohl Forschungsergebnisse von Eunomia gezeigt haben, dass der Kosmetiksektor für 4% des anfallenden Mikroplastiks in europäischen Meeren verantwortlich ist, wird eine diesbezügliche Gesetzgebung schwer umzusetzen sein. Cosmetics Europe hat seine Mitglieder dazu aufgefordert, freiwillig den Einsatz von Mikroplastik abzustellen. Weltweit haben einige Regierungen bereits das Mikroplastik in Kosmetika verboten. In der EU wird das aufgrund fehlender Befugnisse in den Gesetzen (REACH- Richtlinie, Öko-Designrichtlinie) nicht so leicht erreichbar sein.
Mikroplastik, auch „Microbead“ genannt, wird in etlichen Produkten verwendet, weil es kostengünstig und vielseitig einsetzbar ist: als Schleifmittel in Peelings und Zahncremen oder als Füllstoff und Bindemittel in Kosmetika. Kinderprodukte lässt es glitzern oder schön bunt aussehen.
Mikroplastik und andere Kunststoffe können jedoch in Kosmetika durch in der Natur vorkommende Stoffe leicht ersetzt werden. In Naturkosmetik werden biologisch abbaubare Inhaltsstoffe wie gemahlene Nuss- oder Kokosschalen, Aprikosen- oder Traubenkerne, Mandelkleie oder Pflanzenpulver ebenso verwendet wie mineralische Stoffe zu denen Salzkristalle, Tonerde, Kreide, Kalk oder Silikate zählen. Greenpeace und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland haben jeweils einen Katalog erstellt, wo Produkte, in denen Mikroplastik ein Bestandteil ist, aufgelistet sind.
Studie zu Microplastik im Meer von Eunomia hier…
Katalog von Greenpeace hier…
Katalog von Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland hier…