Die Boku forscht nach:
Doku „Plastic Age – Forever?“ geht der Plastikkrise auf den Grund
Die Universität für Bodenkultur geht in einer Dokumentation über Kunststoff gemeinsam mit Wissenschaftler*innen und Expert*innen der Frage nach, welche Auswirkungen das Zeitalter des Plastik auf Mensch und Umwelt hat – und was uns aus der Plastikkrise hinausbringen kann.
Kunststoff ist dafür geschaffen, haltbar zu sein. Doch in den meisten Fällen verwenden wir es falsch – nämlich für kurzlebige Produkte. Dieses und weitere Argumente werden im 18-minütigen Dokumentarfilm „Plastic age – forever?“ der Universität für Bodenkultur angeführt, der der immer problematischer werdenden Überschwemmung unseres Planeten mit Plastik nachgeht.
Während von Kulturen lange vor unserer Zeit nur noch vereinzelt bruchstückhafte Überreste zu finden sind, brach mit der Erfindung von Kunststoff und seinem massenhaften Einsatz ab den 1950er Jahren ein neues Zeitalter an. Heute werden jährlich etwa 400 Mio. Tonnen Plastik produziert – und durch seine Langlebigkeit wird Kunststoff auch noch in 500 bis 5.000 Jahren chemisch zum Großteil intakt sein.
Während die Plastikverschmutzung von Gewässern bereits in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt ist, ist die Kontamination von Böden hingegen noch kaum erforscht. Kunststofffragmente sind im Boden kompakt mit Mineralien und Hummus vermischt, was die Trennung und den Nachweis von Mikroplastik sehr aufwändig macht. Erreichen die Partikel durch Zerfall Nanometergröße, kann es in menschliche oder tierische Zellen eindringen. Mittlerweile nimmt jeder Mensch wöchentlich etwa das Gewicht einer Kreditkarte an Mikroplastik zu sich.
Der Dokumentarfilm der Boku zeichnet die immer dramatischer werdende Plastikverschmutzung unserer Böden und die damit verbundenen Probleme für die menschliche Gesundheit, aber auch für Pflanzen, Tiere, Nahrung und unser Ökosystem nach. Während kurzfristig die Beachtung der 3 (bis 12) R des Zero Waste (mehr dazu) ein Ansatz sein können, braucht es zur Erhaltung der Gesundheit unseres Ökosystems internationale Zusammenarbeit und ein radikales Umdenken, das alle unsere Lebensbereiche betrifft. Die Doku kann kostenlos auf der Website der Boku angesehen werden. Zu Wort kommen Wissenschaftler*innen und Expert*innen von der Universität für Bodenkultur und dem Umweltbundesamt.
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