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Für rückstandslos abbaubare Knotenbeutel:
Petition „Ja zum Bio-Kreislauf-Sackerl“

Der Kompost & Biogas Verband Österreich informiert: Oxo-abbaubare Kunststoffe sind nicht nach EN 13432 biologisch abbaubar. Es ist aber nachgewiesen, dass sich biologisch abbaubare Kunststoffe, die nach der Norm EN 13432 zertifiziert und produziert wurden, vollständig, rückstandsfrei und biologisch zu Wasser, CO2 und Biomasse zersetzen, erklärt der Verband in einer Aussendung und ruft zur Petition „Ja zum Bio-Kreislauf-Sackerl“ auf.
Petition „Ja zum Bio-Kreislauf-Sackerl“

Ab 2023 ist die getrennte Sammlung von Bioabfall in der EU verpflichtend. Aktuell ist aber vor allem in den Städten der Bioabfall häufig mit nicht kompostierbaren Kunststoffen verunreinigt, in denen Lebensmittel verpackt waren oder die für die Sammlung verwendet und mit in die Tonne geworfen werden. Der Kompost & Biogas Verband Österreich schlägt deshalb vor, das Problem an der Wurzel zu packen und alle nicht biologisch abbaubaren Kunststoffsackerln durch umweltfreundlich kompostierbare zu ersetzen. Das führe zu sauberem Bioabfall mit deutlich weniger Störstoffen, so Hubert Seiringer vom Kompost und Biogas Verband beim 30. Kasseler Abfall- und Ressourcenforum. Gute Erfahrungen mit der getrennten Sammlung mit Hilfe von bioabbaubaren Sackerln hat die Stadt Mailand gemacht. (Quelle: Europaticker)

Die mediale Diskussion wurde im Jänner von einem Bericht der EU-Kommission angeheizt, in dem festgehalten ist, dass die so bezeichneten oxo-abbaubaren Kunststoffe nicht zu den biologisch rückstandslos abbaubaren gehören. Diese Kunststoffe sind zwar so zusammengesetzt, dass sie schneller zerfallen als konventionelle Kunststoffe, was aber übrig bleibt, ist zum Teil fraglich und wahrscheinlich bis sicher umwelt- und gesundheitsschädlich. Was für die oxo-abbaubaren Kunststoffe gilt, trifft aber nicht auf die tatsächlich bioabbaubaren Stoffe zu (Wir haben unseren VABÖ-Bericht nun richtig gestellt). Typischerweise wird behauptet, dass auch die bioabbaubaren Kunststoffe Rückstände hinterlassen, erklärt Robert Tulnik vom Kompost & Biogas Verband auf VABÖ-Anfrage, das liege daran, dass die EN 13432 vorsieht, dass nach der Abfallbehandlung nicht mehr als 10 % vom Ausgangsmaterial übrig bleiben darf. Was in diesem Fall übrig bleiben kann, sind bis zu 10 % Biomasse. Mikroplastik oder andere schädliche Stoffe gehören nicht dazu. Der Kompost & Biogas Verband bemängelt, dass der Bericht der EU-Kommission keinen Unterschied zwischen oxo- und bioabbaubar macht. Dabei haben bioabbaubare Sackerl als Knotenbeutel für Obst und Gemüse das Potential, die herkömmlichen Kunststoffbeutel abzulösen und uns in der Vermeidung von Plastikabfall einen großen Schritt voranzubringen. Denn gerade die hauchdünnen Knotenbeutel finden sich gehäuft im Bioabfall und sind besonders schwer aus dem Kompost aussortierbar. Deshalb hat der Kompost & Biogas Verband mit dem Bündnis für das österreichisches Bio-Kreislaufsackerl, das auch der VABÖ unterstützt, im Mai eine Petition gestartet, damit alle leichten Einwegtragetaschen und insbesondere auch die Knotenbeutel für Obst und Gemüse verpflichtend biologisch abbaubar werden. Der VABÖ ersucht Sie, ebenfalls diese Petition zu unterstützen.

Weitere Infos …

Webseite vom Kompost & Biogas Verband

Petition „Ja zum Bio-Kreislaufsackerl“

VABÖ-News(letter) 3/2018: EU-Kommission veröffentlicht Bericht zu Bioplastik: Oxo-abbaubare Kunststoffe potentiell gefährlich

Bündnis für das österreichisches Bio-Kreislaufsackerl

Europaticker vom 4.5.2018: Österreichischen Kompostierer starten die Kampagne „Alles in Bio“ und vom 25.4.2018: Kunststoffe in Bioabfällen